Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Wenn man mal lautlose Hubschrauber erfinden würde, dann hätte ich auch nix dagegen...


    Aber zum Thema, ich habe oft die Erfahrung gemacht, daß sich Leute die selten mit dem ÖPNV fahren, sich damit auch absolut nicht auskennen.

    Mir wollte mal jemand sagen, daß er mit dem Auto schneller in der Innenstadt von Hannover wäre, als mit dem Zug.

    Stimmte natürlich nicht. In meinem Ort fahren pro Stunde 4-5 Züge nach Hannover, und sind in spätestens 20 Minuten in der City.

    Während der Autofahrer noch irgendwo im Stau steckt, und später dann auf Parkplatzsuche...

    Im Raum Hannover gibt’s nicht viel, was gut funktioniert, aber die Bahn schon.

    Als ich noch in Hannover gearbeitet habe, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dafür ein Auto zu nehmen. Und jetzt arbeite ich zum Glück schon seit Jahren im Wohnort.


    Natürlich gibt’s jede Menge Gegenden, in denen man aufs Auto angewiesen ist, und das wird sich in den nächsten Jahren auch sicher nicht ändern.

  • Solange ich nicht per Flohpulver durch den Kamin reisen kann wie bei Harry Potter bleibe ich bei der Autofraktion und es ist mir so wumpe. Sollen erstmal große Konzerne und Fabriken ihre Schornsteine abstellen, die 24 Stunden ihre Schadstoffe auspusten, sollen E- Autos auch für Mindestlohn Arbeiter finanzierbar sein und Bustickets für umsonst, soll China als größter Autoabgas-Sünder den ersten Schritt als Vorbild machen..... usw usw.... und dann überlegt die kleine Sunnysammy, ob ihr Autolein, das sicher keine 10qm umfasst, weg kommt.

  • In dem schon... - so what? Fehlverhalten mit dem eigenen Leben bezahlt - Fehlverhalten von Autofahrern zahlen häufig andere mit dem Leben... Nennt sich Physik...

    Wie andere schon schrieben: Entspann Dich mal. Du kommt echt ein wenig verbissen rüber, so langsam.


    Physik kenn ich übrigens aus der Uni, ich hab noch Physik Protokolle von Hand geschrieben, aber danke. :smiley_emoticons_smilina::smiley_emoticons_biggrin:

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Solange ich nicht per Flohpulver durch den Kamin reisen kann wie bei Harry Potter bleibe ich bei der Autofraktion und es ist mir so wumpe. Sollen erstmal große Konzerne und Fabriken ihre Schornsteine abstellen, die 24 Stunden ihre Schadstoffe auspusten, sollen E- Autos auch für Mindestlohn Arbeiter finanzierbar sein und Bustickets für umsonst, soll China als größter Autoabgas-Sünder den ersten Schritt als Vorbild machen..... usw usw.... und dann überlegt die kleine Sunnysammy, ob ihr Autolein, das sicher keine 10qm umfasst, weg kommt.

    Besser noch Beamen. Ist weniger staubig und wenn ich nuschle lande ich nicht in Timbuktu.


    Tja, davon träume ich seit Langem.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Solange ich nicht per Flohpulver durch den Kamin reisen kann wie bei Harry Potter bleibe ich bei der Autofraktion und es ist mir so wumpe. Sollen erstmal große Konzerne und Fabriken ihre Schornsteine abstellen, die 24 Stunden ihre Schadstoffe auspusten, sollen E- Autos auch für Mindestlohn Arbeiter finanzierbar sein und Bustickets für umsonst, soll China als größter Autoabgas-Sünder den ersten Schritt als Vorbild machen..... usw usw.... und dann überlegt die kleine Sunnysammy, ob ihr Autolein, das sicher keine 10qm umfasst, weg kommt.

    Daß sich Leute mit wenig Geld noch keine E-Autos leisten können, liegt auch ganz einfach daran, daß die Stromer einfach noch zu „neu“ sind.

    Einen nagelneuen Benziner können sich Niedriglöhner nämlich auch nicht leisten!

    In 10 Jahren wird das wohl anders sein, denn bis dahin sind ja sicher viele günstige gebrauchte E-Autos auf dem Markt.


    Und was China angeht, dort spielen E-Autos eine immer größere Rolle.

    In manchen chinesischen Städten ist der Busverkehr schon völlig auf E-Busse umgestellt, und die Besitzer von E-Autos kriegen auch viele Vergünstigungen, wie z.B. kostenloses Parken.

    Schließlich werden auch die reichen Parteibonzen in China mit der Dreckluft in den Industriestädten konfrontiert, da hilft auch keine abgeschottete Villa.


    Man soll also nicht so tun, als ob E-Autos außerhalb Deutschlands eine fast unbekannte Rarität sind...


    Was Bus&Bahn angeht, da gibt’s auch europäische Länder, die schon wesentlich weiter sind, als wir hier, wie z.B. Österreich, Schweiz und Skandinavien.

    In Deutschland wurde der ÖPNV in den letzten 20 Jahren leider ziemlich kaputtgespart. Die Schnapsideen von Mehdorn&Co wieder auszubügeln wird viel Zeit und Geld kosten.

    Und je unattraktiver, dreckiger und teurer die Bahnen werden, desto weniger Leute sind bereit, damit zu fahren, das ist ja klar.


    Sollte ich jemals ein E-Auto besitzen, dann aber ganz sicher keinen Tesla!

    Ich habe schon von einigen (Ex)Teslabesitzern gehört, daß der Service und die Wartung dort absolut unterirdisch und unfreundlich sein soll.

    Die investieren m.E. mehr in irgendwelchen überflüssigen IT-Schnickschnack, als in guten Wartungs-und Reparaturservice.

    Und solange das so bleibt, wird Tesla ganz sicher keine massentaugliche Autos für den Alltagsgebrauch herstellen können, sondern ein Nischenprodukt bleiben...

  • Kurzer Zwischenbericht nochmal, falls jemand interessiert ist: Mein neuer Hybrid ist seit Samstag in Benutzung. Für Stadt und Kurzstrecke. Mit einer Ladung komme ich schätzungsweise 3 Tage aus wenn ich nur elektrisch fahre. (Kind Kita/Hobby), Arbeitsstrecke fällt derzeit weg. Die 3 Tage muss ich jetzt verifizieren. Denke Mittwoch ist er leer. Dann lade ich ihn wieder. Will einmal testen wie lang das Teil hält.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

    ob ihr Autolein, das sicher keine 10qm umfasst

    Wenn Du Dein Auto bewegen möchtest, sind 10qm Platz auf der Straße schon vorsichtig gerechnet - die Idee mit (fast) Stoßstange an Stoßstange funktioniert nur mit autonomen Fahrzeugen, nicht mit menschlichen Fahrern.

    irgendwie habe ich das Gefuehl, dass Du auf einem persoenlichen Feldzug gegen Autos und Autofahrer bist.

    Irgendwie habe ich das Gefühl, mich in einer ADAC-Ortsgruppe zu befinden - mehr Ideologie als Fantasie, mehr Grabenkampf als Gedankenaustausch, mehr vorgefasste Meinung als Lesen und Verständnis...

    ----------------------------------

    Also ganz langsam, wie im Lastenrad-Tempo die Hänge Stuttgarts empor bzw. im Auto-Tempo durch die Münchner Rush Hour auf dem Mittleren Ring...:

    Was könnte das Wörtchen "Notwendigkeit" im Titel dieses Fadens bedeuten?

    Vielleicht, das ebenjene im Eingangsbeitrag und bei ungezählten späteren Beiträgen von mir und anderen Autolosen unter aktuellen Bedingungen für viele Nutzungssituationen anerkannt wurde?

    Und was die ständige Wiederholung des Wortes "Reduzierung"?

    Die aktuelle Notwendigkeit erkannt, wurde die Frage nach der Verringerung des PKW-Verkehrs, der Einsparung von Fahrten, nicht von Fahrzeugen gestellt - die Einzigen, die hier ständig von "Abschaffung" schreiben, sind die Autofahrer, die um ihr Heiligtum fürchten... .

    Und was könnte das fettgedruckte "Aber" im Eingangsbeitrag vor der Aufzählung der Bedingungen, die mir den Verzicht auf das eigenen Auto ermöglichen, bedeuten?

    Vielleicht, dass ich mir der begrenzten Allgemeingültigkeit dieser, meiner Bedingungen bewusst bin und es mir deshalb hier um den Erfahrungsaustausch ging, wie bei Euch die aktuellen Bedingungen sind, unter denen ihr nicht, teilweise oder ganz auf ein bis drei Autos verzichten könntet?

    Denn eins ist sicher: "Es bleibt alles anders" - und nur wenn man die aktuellen Probleme mit, durch und ohne Auto kennt, kann man möglichst viele in das zukünftige "Anders" mitnehmen.

    Aber mitgenommen werden ist bei Autofahrer anscheinend nicht so angesagt - und wer Visionen hat (oder diskutieren möchte), sollte zum Arzt gehen...


  • Meiner Meinung nach ist Graue Socke erstaunlich gelassen bei dem Gegenwind, der ihm hier entgegen pfeift. Ich finde es völlig genial und hätte es nicht für möglich gehalten, dass man als 6köpfige Familie ohne Auto auskommt, ich habe absolut Respekt davor.
    Ich bin auch ziemlich sicher, dass es irgendwann nicht mehr reicht, keine Plastiktüte mehr zu nutzen oder festes Shampoo zu kaufen. Mich hat dieser Faden zum Nachdenken angeregt, was es bräuchte, damit ich auf ein Auto verzichten kann.
    Meine Tochter kann auf Grund ihrer Behinderung keinen Führerschein machen und sie leidet da sehr drunter, sie findet es ganz schlecht, dass sie auf die Öffentlichen angewiesen ist und die sind hier nicht sehr ausgebaut. Ich finde den Gedanken, was muss passieren, damit der ÖPNV ausgebaut wird, wichtig.

  • Meiner Meinung nach ist Graue Socke erstaunlich gelassen bei dem Gegenwind, der ihm hier entgegen pfeift. Ich finde es völlig genial und hätte es nicht für möglich gehalten, dass man als 6köpfige Familie ohne Auto auskommt, ich habe absolut Respekt davor.
    Ich bin auch ziemlich sicher, dass es irgendwann nicht mehr reicht, keine Plastiktüte mehr zu nutzen oder festes Shampoo zu kaufen. Mich hat dieser Faden zum Nachdenken angeregt, was es bräuchte, damit ich auf ein Auto verzichten kann.
    Meine Tochter kann auf Grund ihrer Behinderung keinen Führerschein machen und sie leidet da sehr drunter, sie findet es ganz schlecht, dass sie auf die Öffentlichen angewiesen ist und die sind hier nicht sehr ausgebaut. Ich finde den Gedanken, was muss passieren, damit der ÖPNV ausgebaut wird, wichtig.

    Ja. Der Gedanke ist wichtig.


    Es tut mir leid für deine Tochter... Es ist ein ziemlich kleiner "Trost" dass es unheimlich viele Menschen gibt die aus dem einem oder anderen Autolos auskommen müssen.


    Darum triggert mich das Ewige "es geht nicht ohne" so, natürlich völlig unbeabsichtigt von dem, der es sagt oder schreibt, denn der schreibt ja aus seiner Warte... Und die hat hier größtenteils komplett oder teilweise sein Leben auf "Auto vorhanden" ausgerichtet.


    Ich habe auf neurologischen Stationen so derartig oft Leute getroffen deren Leben ohne weitere Möglichkeit des Autofahrens quasi in Trümmern lag.... Sehr eindrücklich mal ein LKW-Fahrer....


    Das hat mich sehr geprägt seit ich 13 war.


    Was ich mir wünsche ist: dass eben nicht gleich alles in Trümmern ist nur weils Auto nicht mehr da ist. Eine Unabhängigkeit von diesem "das muss man haben". Eine echte Wahl.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Meiner Meinung nach ist Graue Socke erstaunlich gelassen bei dem Gegenwind, der ihm hier entgegen pfeift. Ich finde es völlig genial und hätte es nicht für möglich gehalten, dass man als 6köpfige Familie ohne Auto auskommt, ich habe absolut Respekt davor.
    Ich bin auch ziemlich sicher, dass es irgendwann nicht mehr reicht, keine Plastiktüte mehr zu nutzen oder festes Shampoo zu kaufen. Mich hat dieser Faden zum Nachdenken angeregt, was es bräuchte, damit ich auf ein Auto verzichten kann.
    Meine Tochter kann auf Grund ihrer Behinderung keinen Führerschein machen und sie leidet da sehr drunter, sie findet es ganz schlecht, dass sie auf die Öffentlichen angewiesen ist und die sind hier nicht sehr ausgebaut. Ich finde den Gedanken, was muss passieren, damit der ÖPNV ausgebaut wird, wichtig.

    Ich bin auch erstaunt über diesen Gegenwind. Nicht über die Windrichtung, die habe ich erwartet, aber über die Stärke.


    Ich diskutiere viel mit Menschen die anderer Meinung sind, ich befasse mich als Schüler*in theoretisch und praktisch mit dem Verkehr (nicht nur ÖV), aber so warm anziehen wie hier musste ich mich noch nie. Da wird man schnell zum Autogegner gestempelt, wenn man bloss für die Verbesserung des ÖV eintritt. So ist es nicht leicht zu einem Konsens beizutragen.


    Immerhin profitiere ich vom Trainingseffekt :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

  • Ich bin auch erstaunt über diesen Gegenwind. Nicht über die Windrichtung, die habe ich erwartet, aber über die Stärke.

    Lerne fürs Leben: Wie man in den Wald reinruft, so schallt es auch heraus.


    Oder als mathematische Gleichung: Stärke Missionierung = Stärke Widerstand *1,5


    :rolling_on_the_floor_laughing:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ich wage mal zu behaupten bei einem Pfad mit Titel "Was könnte man tun um den ÖPNV attraktiver zu gestalten" oder so wäre zwar auch einiges an Rechtfertigung gekommen, warum unbedingt ein eigenes Auto notwendig ist - aber es wäre weniger gewesen....


    Es ist einfach unangenehm das Wort "bequem" zu lesen und zu vermuten "wahrscheinlich meint der mich, weil ich ein Auto habe obwohl es mit einigem Aufwand auch notfalls ohne ginge"


    Das ist nicht angenehm... .

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Da singe ich die schönsten Lobeshymnen über den Öffi in den Wald,

    und heraus tönt Motorengebrumm :winking_face_with_tongue:


    Am letzten Donnerstag wäre ich übrigens froh gewesen um ein Auto. Aber das ist ein anderes Thema...

  • Wäre ja auch am Thema vorbei, wenn ein Moderator völlig ausflippen würde, wenn man ihm nicht nach dem Mund redet. Wobei er schon gut austeilt/ sichverteidigt, aber das ist auch ok.

  • Da singe ich die schönsten Lobeshymnen über den Öffi in den Wald,

    und heraus tönt Motorengebrumm :winking_face_with_tongue:

    Eingebauter Schallwandler, vermutlich. :smiling_face_with_halo:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ihr seht nicht die Möglichkeit, dass dieses vernunftbefreite, bockige "Ich will aber nicht, dass sich was ändert, ich will weiter spielen..." nur dazu führen wird, dass bei objektiv sozialschädlichem Verhalten wie dem Autofahren dann unweigerlich Verbote und Gebote kommen werden, die die Schäden verringern sollen und dadurch das Spielzeug vermiesen?

    Den sozialen Schaden muss man nicht unbedingt durch Verbote kompensieren. Man kann ihn auch bezahlen lassen. Und von dem Geld die Auto-Alternativen stärken.

    Siehe Congestion Charge in London. Straßennutzungsgebühren in Stockholm und Göteborg.

    Denn auch mit Geld kann man Probleme lösen: Parkende Autos bekommt man weg von der Straße mit zu bauenden vielstöckigen Parkhäusern. Damit bekommt man die Flächen auch frei, die dann begrünt werden können, oder wo Spielplätze und Ruheoasen entstehen.

    Und mit Geld lassen sich Radschnellwege einrichten, sowie Radfahrerspuren. Oder der ÖPNV stärken, die Linien ausbauen, die Takte verdichten.

    Wenn das CO2 so sozial schädlich eingestuft wird: CO2-Abgabe auf Kraftstoff nochmal drauf. Und von dem Geld Abrodung international stoppen, Wälder aufforsten. Ganz nebenbei wird so Öl teurer und etliche Lagerstätten lohnen sich nicht mehr auszubeuten. Kfz-Steuer kann man auch umgestalten: Fahrzeuge bis 500 kg Eigengewicht zahlen keine Steuer, darüber 1 pro kg. Dann kostet ein 2 Tonnen Auto eben 1500 EUR im Jahr Kfz-Steuern. Schon hat man eine Förderung leichter Kfz.


    Ich glaube, es ist unpopulär, gleich "das Auto" an sich mit Verboten anzugehen. Lassen wir also lieber die festgefahrenen Autobenutzer zahlen und bauen von dem Geld die Alternativen aus. Der eine oder die andere überlegt sich dann bei den gestiegenen Kosten, welche Art von Auto oder individueller Mobilität es künftig sein soll.

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