Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Ist halt auch kein Grund so ein Auto zu kaufen, bei dem Kaufpreis den es hat. Ich hab noch Rabatt von der BG bekommen. Das in Kombination mit der Neugierde wie ein Hybrid sich so in der Stadt macht, war der Grund. Sonst wärs halt wieder Diesel/Benziner geworden.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Das kann es ja wohl nicht sein - solange es woanders, in anderen Bereichen noch schlimmer ist, sieht man sich selbst nicht in der Verpflichtung, etwas zu ändern...

    Es sind individuelle Entscheidungen, die in der Summe einen großen Effekt haben - jeder Meter, den man nicht mit dem Auto fährt, bedeutet soundsoviel weniger Abgase, soundsoviel mehr Platz auf den Straßen und soundsoviel weniger Gefährdung anderer. Man kann auch auf dem Weg zum Brötchenholen jemanden plattfahren...

    Doch doch, das kann es nicht nur nicht sein, so muss es sein!


    Wir fangen oben an, der Fisch stinkt vom Kopfe her, deshalb fangen wir oben an. Und nicht am letzten Glied, dem abhängigen Autofahrer, der dann anstatt um 5 um 3 aufstehen muss, um zu seiner Arbeitsstelle mit dem ÖPNV oder mit Sammeltransporten zu kommen.

    Die ganz oben, die haben Deutschland den Mist eingebrockt (Stadtplanung, Alleen weg, damit die Straßen breiter werden können, die haben jetzt vorzumachen und vorzuleben, wie es besser geht.

  • Ich denke ehrlich, es ist eine Mischung.


    In meiner Großfamilie besitzen die meisten ein Auto (teils Land, teils Stadt) aber: es wird tatsächlich von den meisten überlegt welche Wege nötig sind und wo das Auto stehen bleiben kann...


    Interessanterweise fahren bei uns gerade die Landbewohner oft viel Rad (fällt mir gerade auf) und das Auto wird benutzt wo es echt sonst unpraktisch wäre.


    Es ist eher ein Zusammenspiel.


    Weder hat "die Politik" die alleinige Verantwortung noch ist es Verantwortung des Einzelnen Bürgers dich jetzt auf Biegen und Brechen das Auto abzuschaffen.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Weder hat "die Politik" die alleinige Verantwortung noch ist es Verantwortung des Einzelnen Bürgers dich jetzt auf Biegen und Brechen das Auto abzuschaffen.

    "Die Leute" sind schon vernünftig und wägen ab. Es liegt NUR an der Politik. Aber solange man mit Arbeitsplätzen drohen kann, wird da nix passieren.

    tachy-/bradykard

  • Weder hat "die Politik" die alleinige Verantwortung noch ist es Verantwortung des Einzelnen Bürgers dich jetzt auf Biegen und Brechen das Auto abzuschaffen.

    "Die Leute" sind schon vernünftig und wägen ab. Es liegt NUR an der Politik. Aber solange man mit Arbeitsplätzen drohen kann, wird da nix passieren.

    Ganz ehrlich : nein.


    Tun sie oft nicht und das ist auch verständlich, denn es ist sauschwer etwas zu ändern was man von Kindheit an als selbstverständlich kennt.


    So wie mir sehr schwer fiele mich im Auto in den Verkehr, zu stürzen, ist die Barriere vieler Autofahrer übermäßig groß, den ÖPNV zu nutzen.


    Denn von beidem existieren negative Vorurteile. Weil es eben nicht das ist was man jahrzehntelang gemacht hat... Was man von Kindheit an als auch bei *Erwachsenen* üblich und normal kennt (und nicht nur an uberfüllte Busse zu Schülerzeiten dabei denkt!)


    Außerdem sieht man doch gerade in Pandemiezeiten dass Menschen sehr oft nicht von selbst vernünftig abwägen was sie tun.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

    Einmal editiert, zuletzt von Mozartfan ()

  • Mich wundert es halt, dass es hier im Forum so eine starke Autolobby gibt, wo doch selbst in konservativen politischen Kreisen schon lange von diesem "Alles für das Auto"-Paradigma abgerückt wurde...

    Mich gar nicht. Die totalen Auto-Gegner und auch die, die wirklich nur jeden gehtnichtanders-Kilometer mit dem Auto fahren, sind eher in der Minderheit, so scheint mir. Dass ein Grüppchen laut trommelt führt oft dazu, dass man denkt, (fast) alle würden so ticken. Ist aber nicht so. Kennt man doch aus etlichen Bereichen.

    Vor 20 und mehr Jahren wollten doch fast alle mit 18 den Fahrausweis machen, ob sie ein Auto brauchten oder nicht!

    Ist das heute viel anders? Die Prüfungsstatistik von TÜV und Dekra zeigt da keinen Rückgang. Im Gegenteil, die Prüfungen stiegen sogar Jahr für Jahr, Rückgang 2020 lag schlichtweg an Corona, da wurde eine ganze Weile gar nicht geprüft. Quelle Kraftfahrt-Bundesamt

  • Die Unabhängigkeit, die ich in meinem Leben haben möchte, gibt mir kein Fahrrad. Ein E-Auto kommt aus mehreren Gründen für mich absolut nicht in Betracht. Also müssen die Diesel eben halten, bis sie ihren Geist aufgeben. Wir haben insgesamt drei Autos (zwei Diesel, ein Benziner), können die aber bei uns auf dem Grundstück locker unterbringen, so dass kein öffentlicher Parkraum von uns genutzt wird. Ich will mich auch nicht dafür rechtfertigen müssen, mit dem Auto unterwegs zu sein oder, noch schlimmer, in die konservative Ecke drängen lassen, nur weil da ja auch ein Umdenken stattfindet (?). Ich sehe die Problematik in den Großstädten schon, da würde ich auch kein Auto haben wollen, weil Parkplätze absolute Mangelware sind und man da mit dem Bus oder der Bahn schneller von A nach B kommt als mit dem Auto. Allerdings sind mir öffentliche Verkehrsmittel ein Graus und da bin ich dann wieder bei dem eigenen Auto. Wir leben auf dem Dorf und hier ist alles sehr entspannt und ein Auto bei vielen Gelegenheiten unverzichtbar.

  • Was mich an den Elektroautos stört ist die Batterie. Und nein, nicht primär der Ressourcenverbrauch, den hat man bei vielen Dingen. Der Preis. Ich weiß von einem guten Freund der gerade Auto geshoppt hat, das Ding hat 8 Jahre Garantie und eine neue kostet (in dem Auto das er angesehen hat) 11.000,-.


    Das unter Betrachtung, dass verdammt viele Dinge direkt nach Ende der Garantie den Geist aufgeben, heißt das, man sollte eigentlich davon ausgehen nach von mir aus 9 Jahren eine neue Batterie kaufen zu müssen. Gebrauchtwert mit alter Batterie, ich weiß nicht. Und mal eben 1/3 des Preises eines wirklich schönen Neuwagens in ein mehrere Jahre altes Auto stecken, ich weiß nicht wie viele das machen werden.


    Da sehe ich halt auch die Gefahr, das viele dieser Autos dann mit ca 10 Jahren einfach Schrott sind weil nur wenige die neue Batterie zahlen wollen.


    (Dieses Gedankenspiel beruht auf der Annahme, dass diese Batterien nicht sehr sehr deutlich günstiger werden.)

  • Ich denke eine der größten Aufgaben der Zukunft wird sein auch körperlich nicht so fitten Menschen auf dem Land größtenteils noch ein Leben ohne Auto zu ermöglichen.


    Auf dem Land ist es an sich einfach: Photovoltaik aufs Dach. Ein batterieelektrisches Fahrzeug (von klein wie e-Roller, über Smart Fortwo EQ, VW e-Up, Hyundai Kona bis groß wie batterie-elektrisches SUV, je nach Bedarf) damit laden. Das erfordert es nur, dass die Fahrerin/der Fahrer noch fit genug in den Verkehrsregeln, der Orientierung, dem Sehen und Hören ist, damit eben selbst gefahren werden kann. Der ganze Energiebedarf kann dann weitgehend von Frühjahr bis Herbst aus der Photovoltaik gedeckt werden. Und im Sommer ist noch viel übrig, das eingespeist wird. Im Winter hingegen wird es sein, dass auch mal Netzstrom bezogen werden muss.

    Und wer nett ist, kann mit dem batterie-elektrischen Auto dann noch Fahrgemeinschaften bilden.


    Wenn die körperliche Fitness zum Selbstfahren nicht mehr gegeben ist, gibt es Angebote vom Landfahrdienst oder Taxi. Und wo es das gibt: ÖPNV.

  • Nachdem Autofahrern Zeit anscheinend so wichtig ist - haben die mal ausgerechnet, wieviel Zeit sie für ihr Auto arbeiten?

    Ja, und es passt bei uns. Wir machen keine Schulden fürs Auto und von daher: alles im "grünen" Bereich. Und ich bin der Meinung, du kannst das eine nicht gegen das andere aufrechnen. Mir ist meine Zeit und meine Unabhängigkeit wichtig, Dir eben nicht, aber dafür andere Dinge. Ich sag immer: Leben und leben lassen :smiley_emoticons_smilina: . Vielleicht bin ich ja in anderen Bereichen konsequenter als Du. Weißt du es?

  • Nachdem Autofahrern Zeit anscheinend so wichtig ist - haben die mal ausgerechnet, wieviel Zeit sie für ihr Auto arbeiten?

    Wie heißt es doch so schön? Zeit ist Geld! :winking_face:


    Aber mal davon abgesehen, arbeite ich für mein Auto gar nicht. Ich bin nämlich längst pensioniert. Zudem zahle ich als Schwerbehinderte für das Auto keine Steuern. Parkplatzsorgen habe ich ebenfalls nicht, denn ich verfüge über einen Parkausweis. Okay, ich spreche nur von mir. Andere haben andere Gründe, warum sie ein Auto benutzen.


    Du suchst jetzt wirklich krampfhaft nach Argumenten, die gegen das Auto sprechen. Hast Du eine Ahnung davon, was von uns aus eine Fahrt nach Kitzbühel (70 km hin und zurück) oder Kufstein (100 km hin und zurück) per ÖPNV oder Taxi kostet? Was es mich mit dem Auto kostet, kannst Du Dir selbst ausrechnen: Mein Wagen verbraucht im Durchschnitt 4,2 l/100 km, bringt mich in 45-50 min. nach Kufstein und in ca. 40 min. nach Kitzbühel. Diese beiden Ziele nenne ich jetzt mal, da ich regelmäßig dort hin muss.


    Ich weiß nicht, was Du bei Euch alles per Lastenfahrrad erreichst. Bei uns kämst Du damit allenfalls bis zu unseren Nachbarn (ca. 700 m über einen Feldweg auf ähnlicher Höhe wie unser Haus) - außer Du wohnst direkt im Dorfzentrum. Dort ist es verhältnismäßig eben. Aber schon auf der Fahrt in den nächstgelegenen Ort (knapp 3 km) würdest Du scheitern.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

  • Auf dem Land würde ich für eine vergleichbare Wohnung vielleicht 100 Euro weniger m Monat zahlen, das würde bei weitem nicht die Kosten für ein Auto (Anschaffung, Steuern, Versicherung, Sprit, Reparaturen, Wartung, Parkgebühren...) wieder reinbringen. Plus die Zeit, die ich bräuchte, um vom Land irgendwohin zu kommen. Plus die Tatsache, dass ich die zweitschlechteste Autofahrerin der Welt bin und Autofahren einfach hasse. Für mich persönlich in meiner Situation spricht einfach gar nichts für ein eigenes Auto, es gibt nur einen ellenlange Kontraliste.

  • Auf dem Land würde ich für eine vergleichbare Wohnung vielleicht 100 Euro weniger m Monat zahlen

    Schön wär's! Auch auf dem Land ist es längst teurer geworden. Bei uns im Dorf zahlt man für eine 60-qm-Wohnung mittlerweile fast 1000 Euro inkl. aller Nebenkosten. Ein kleines, unattraktives Häuschen wird mit 600.000 Euro angeboten. Ein ganz normales Einfamilienhaus gibt es nicht unter einer Million.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

    Du suchst jetzt wirklich krampfhaft nach Argumenten, die gegen das Auto sprechen.

    Ich suche keine Argumente, ich zähle sie auf.

    Wirtschaftlichkeit ist ein Argument, das wie Fragen der Praktikabilität jeder für sich selbst beantworten muss - sie sollten aber trotzdem gestellt werden, wenn man objektiv analysiert, ob und wofür man sein Auto wirklich braucht.

    Angesichts der unbestreitbaren Nachteile des privaten PKW-Verkehrs für Gesellschaft und Umwelt sollte man diese Analyse schon durchführen.

    Wie gesagt, ich sammle hier nur Fragen und kann (und will) sie für keinen hier beantworten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!