Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Was ich bisher vermisst habe ist der Blick in die Zukunft. Das interessiert mich, ich habe noch 70 Jahre vor mir.. :astonished_face:


    Ich akzeptiere das Auto als Tatsache, und auch dass es in vielen Fällen ohne nicht mehr. Nicht mehr, oder noch nicht.


    Aber das Auto ist so bequem und so günstig (besonders für Familien, meine Oldies legen für die Jahresabos im Öffi für uns fünf nämlich mehrere Tausender hin), dass es echte Innovationen im Verkehr bis jetzt erfolgreich verhindert hat. Am Anfang nahm man dafür viele Tote hin (in der Schweiz um 1960 ca. 2000 Verkehrstote), und bis heute Schäden an der Umwelt, die man früher nicht beachtet hat. Beides mit schlechtem Gewissen. Eigentlich sind Autos motorisierte Überbleibsel aus dem Kutschen-Zeitalter.


    - Im Auto ist man zum Beispiel nicht dem Regen ausgesetzt.

    Warum aber als Fussgänger? Ist ein Dach über den Gehsteigen das grössere Problem als ein Flug zu Mars?

    - Autoeinstellhallen haben grundsätzlich Lifts.

    Warum aber gibt es noch Bahnsteige die nur über Treppen erreichbar sind, und mit zu kurzem oder ganz ohne Dach?

    - Im Auto überwindet man mühelos Steigungen.

    Warum aber gibt es auf viel benutzten steilen Strassen keine Fördereinrichtungen für Fahrräder? Technisch nicht lösbar?

    - undsoweiter.


    Schuld sind nicht die Autofahrer. Aber ein Mangel an Fantasie, und Politiker die vor allem vom Auto aus denken.


    Die Zukunft stele ich mir anders vor. :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

  • Als Fußgänger benutze ich Regenschirm oder Cape. Ich habe immer einen kleinen Knirps in der Handtasche, für den Fall des Falles. Bushaltestellen sind bei uns alle überdacht.

  • und wenn es mal stürmt? oder man hat Kinder an der Hand, oder Taschen? Viele Autofahrer loben ja gerade den Schutz vor der Witterung!

  • Als Fußgänger benutze ich Regenschirm oder Cape. Ich habe immer einen kleinen Knirps in der Handtasche, für den Fall des Falles. Bushaltestellen sind bei uns alle überdacht.

    und wenn es mal stürmt? oder man hat Kinder an der Hand, oder Taschen? Viele Autofahrer loben ja gerade den Schutz vor der Witterung!

    Da gebe ich dir völlig Recht. Ich habe keine kleine Kinder und verzichte nicht auf mein Auto. Ich würde niemals direkt in die City ziehen, um ein Auto einzusparen und dafür mein Eigenheim aufgeben. Kleinere Einkäufe erledige ich mit dem E Bike, damit kann man allerdings keine Wasserkästen transportieren.

  • Bzgl. der Wasserkisten und Einkäufen an sich hatte ich schon die Überlegung, mir einen Radanhänger zu kaufen. Denn letztlich sind es bei mir die Einkäufe, wo es ohne Auto nicht geht. Ich bin war Single, aber kaufe 1x in der Woche richtig ein.

    Habe mich dagegen entschieden, denn: Was habe ich davon, wenn ich zu Lidl radele und danach den Kram im Anhäger lassen muss, während ich bei REWE bin? Da ist ein Auto wieder praktischer, da die Sachen einfach sicher verschlossen sind. Kann auch Jobkram im Auto lassen; beim Radeln müsste ich erst nach Hause, alles abladen, wieder los,...


    Ich habe meine Fahrten mit dem Auot reduziert, aber ganz ohne wird es hier auf dem Land und mit meinem Berufsalltag nie gehen.

    Live the life you love. Love the life you live.

  • Schuld sind nicht die Autofahrer. Aber ein Mangel an Fantasie, und Politiker die vor allem vom Auto aus denken.

    Die Frage nach dem "Warum" ist leicht zu beantworten: Weil die (deutsche) Politik zu sehr mit der Autolobby verzahnt ist. Wie soll man es sich sonst erklären, dass ausgerechnet Deutschland die Einführung strengerer Emissions-Grenzwerte in Europa verhindert hat bzw. noch kein Tempolimit auf Autobahnen einführte?

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • In der Stadt:


    Wasserkisten bestelle ich einmal im Monat mit anderen schweren und sperrigen Dingen (Waschmittel, Konserven, Produkte in Glas, Milch etc) Kostet mich dann nicht mehr als im Laden, da ab einem gewissen Bestellwert keine Gebühr verlangt wird.


    Bevor ich bestellt habe (seit dem ersten Lockdown) habe ich jeden Tag eingekauft, immer nur für den Tag, mein Rückweg von der Arbeit lief an einem Supermarkt vorbei.


    Ich weiß aber dass dieser Lieferant auch weit aufs Land rausliefert. Gebühren sind dort dieselben und gerade innerhalb des letzten Jahres ist der Radius ausgedehnt worden weil die Nachfrage riesig geworden. Auch von Autofahrern, die nicht gerne Kisten schleppen.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

    Hier geht es ohne Auto einfach nicht.

    Das muss ja nicht so bleiben - aber ohne den Willen der Bürger für Veränderung passiert nicht viel.

    Kostenlose Lastenräder sind beispielsweise häufig Sache der Gemeinde - dafür kann man ja eine Eingabe machen und damit vielleicht den Stein ins Rollen bringen, um zumindest erstmal ein paar Wege mit dem Auto einzusparen.

    Es muss halt einer anfangen und Möglichkeiten vorleben - als wir vor ein paar Jahren hierher gezogen sind, wurden wir mit dem Lastenrad bestaunt wie ein bunter Hund. Mittlerweile sind es mindestens fünf (nicht Hunde...) und nachdem es genau unser Hersteller und unsere Bauart ist, gehe ich nicht von einem Zufall aus....

    Ich denke einfach, es werden Alternativen häufig gar nicht gesehen und in Betracht gezogen - es scheitert also nicht an der Praktibilität, sondern am Bewusstsein.

    Es erwartet ja niemand, dass alle von jetzt auf gleich ihre Autos verschrotten und das Leben umkrempeln - es geht um das Problembewusstsein, die

  • Ich stehe nicht auf Lastenräder, würde die auch nicht benutzen wenn sie kostenlos wären. Wenn ich an meine Unistadt denke, wo es viele Fahrradfahrer gibt, sehe ich sie auch nicht als Allheilmittel. Da ist es schon schwer, sein normales Fahrrad abzustellen, wo soll dann erst das riesige Lastenrad stehen? Und wenn dann schon ein Lastenrad vorm Supermarkt steht, dann wird es für alle eher zum Ärgernis als zur Freude.


    Ich denke, wenn man sich fragt, warum das Auto bevorzugt wird, dann fallen schnell Argunente wie bequem und Zeitersparnis. Solange man dafür keine Alternative bietet, werden viele nicht umsteigen. In der Grosstadt mit guter Infrastruktur funktioniert das noch, aber alles andere von Randgebieten bis zum Land, kannst du keine öffentlichen Verkehrsmittel erfinden, die schneller und bequemer als das eigene Auto sind.

    Habe mich dagegen entschieden, denn: Was habe ich davon, wenn ich zu Lidl radele und danach den Kram im Anhäger lassen muss, während ich bei REWE bin? Da ist ein Auto wieder praktischer, da die Sachen einfach sicher verschlossen sind.

    Also wenn man Lebensmittel aus dem Anhänger klaut, dann ist Deutschland schon arm dran....

    Ich habe bestimmt keine hohe Meinung von meinen Mitmenschen und bin sehr misstrauisch, aber wenn ich meine Einkaufsrunde fahre, hatte ich noch nie bedenken, die Einkäufe draußen zu lassen, während ich in den nächsten Laden gehe - wie gesagt, Anhänger mit Plane drüber, bzw. überquellende Packtaschen, kein wirkliches Hindernis für Langfinger.

    Aber ich bezweifle einfach die Attraktivität von ein paar Lebensmitteln und Klopapier für Diebe - wobei letzteres bei Hamstern ja durchaus ideellen Wert haben soll...

    Wertsachen nehme ich natürlich schon mit rein, aber die passen bei mir normalerweise in die Taschen bzw. einen kleinen Rucksack - ich schleppe ja keine vertraulichen Aktenberge mit mir rum, sondern allenfalls eine Notebook...

    Aber beispielsweise als Lehrer mit Korrekturen würde ich das auch nicht riskieren, da niederschwellig Zugang zu ermöglichen indem ich sowas am Rad lasse.

    In der Grosstadt mit guter Infrastruktur funktioniert das noch, aber alles andere von Randgebieten bis zum Land, kannst du keine öffentlichen Verkehrsmittel erfinden, die schneller und bequemer als das eigene Auto sind.

    Machbarkeit wäre ja schon mal ein Anfang und ein Ziel, damit es bei der individuellen Entscheidung wirklich nicht an der Realität scheitert, sondern "nur" am inneren Schweinehund...

  • Machbarkeit wäre ja schon mal ein Anfang und ein Ziel, damit es bei der individuellen Entscheidung wirklich nicht an der Realität scheitert, sondern "nur" am inneren Schweinehund...

    Der Prozess läuft leider eben gerade anders herum. Ein Vorort von Dresden, der nur 10 km vom Zentrum entfernt ist, wird inzwischen trotz existierendem Fahrplan in den Randzeiten (hier: ab 19:00 Uhr) nur bei telefonischer Voranmeldung angefahren. So wird das nichts.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Also wenn man Lebensmittel aus dem Anhänger klaut, dann ist Deutschland schon arm dran....

    Ändert nichts daran, dass es sicherlich passiert. Kann es mir vorstellen und hätte niemals das Vertrauen in meine Mitmenschen.... Aber vielleicht hab ich zu viel mit Menschen zu tun im Beruf dass ich zu dieser Einschätzung komme ... lol....


    Ich stehe nicht auf Lastenräder, würde die auch nicht benutzen wenn sie kostenlos wären.

    Dito.


    Ich denke, wenn man sich fragt, warum das Auto bevorzugt wird, dann fallen schnell Argunente wie bequem und Zeitersparnis. Solange man dafür keine Alternative bietet, werden viele nicht umsteigen. In der Grosstadt mit guter Infrastruktur funktioniert das noch, aber alles andere von Randgebieten bis zum Land, kannst du keine öffentlichen Verkehrsmittel erfinden, die schneller und bequemer als das eigene Auto sind.

    Zeitersparnis. Individuelle An- und Abfahrt. Die Möglichkeit privaten Kram drin zu lassen und abzuschließen. Die Möglichkeit den Kofferraum vollzuladen. 2-3 Kinder mitzunehmen. Evtl. noch einen Hund oder was weiß ich (ich hab keinen). Spontan zum Möbelhaus/Ikea, irgendwas einladen ohne gleich was mieten oder liefern zu müssen. Die Liste lässt sich für mich persönlich noch beliebig erweitern.

    Achja und auch Fahrspaß. Ich liebe Auto fahren.


    Ich selber brauche das Auto dann auch noch immer wieder zum Anhänger ziehen, (Transport). Bei uns hat jeder sein eigenes Auto.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Ergänzung (mein zeitliches Editier-Fenster hat sich wohl soeben geschlossen): Meine Freizeitaktivitäten gehen ohne Auto auch absolut gar nicht, nichtmal mit ganz viel gutem Willen.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Nun ja, meiner Schwester haben sie sogar an Heiligabend vor der Kirche die Packtaschen vom Fahrrad geklaut.


    Mir in einer anderen Situation den uralten Einkaufstrolley der schon auseinanderfiel...


    Geklaut wird hier echt alles. Einkäufe unbewacht vor dem Laden? - Nein danke.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

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