Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Meinst Du mich?

    Ich hab ja auch ne Haltestelle "vor der Haustür". aber es geht da 10 Minuten steil bergauf. Das macht ab einem gewissen Alter einfach nicht mehr so großen Spaß.

    Meine Haltestelle ist von der Haustür etwa 50 m entfernt. Wenn der Bus um halb fährt, reicht es, wenn ich um 27 die Wohnung verlasse.

  • Nee, aber ich halt schon. Für mich ist auf dem Land leben die Hölle. Ich dachte, ich muss eingehen. ich will da nie, nie wieder hin.

    Es gibt auch was dazwischen. Also nicht nur Stadt und tiefstes Land. Sonder zB Stadtrandlage. Jap, teuer. Aber das für mich erstrebenswerteste.

    Also ich wohne gleichzeitig zentral und am Stadtrand. 2 km in die andere Richtung, dann bin ich aus der Stadt raus.

  • Warum darf nicht jeder wohnen, wie er will? Warum muss man sich denn rechtfertigen?


    Wenn man alleinstehend ist und in der Grossstadt mit Bushaltestelle vor der Tür wohnen will, ist doch super. Aber lasst doch eine Familie mit Kindern im Haus mit Garten wohnen, wenn sie das wollen. Und wenn man sein Glück in einem Wohnort findet, wo man seine 4 Kinder mit Lastenrad durch die Gegend fahren kann, dann herzlichen Glückwunsch. Andere wünschen sich für ihr Glück etwas anderes und da gehört manchmal eben auch ein Auto dazu.

  • Ich fahre gerne mit dem PKW oder gehe zu Fuß.


    Gegen Fahrradfahren habe ich nichts, aber zur Arbeit geht das nicht. Ich habe es ausprobiert.


    Morgens bin ich einfach körperlich überhaupt nicht fit und in den Büroklamotten mag ich kein Fahrradfahren, weil ich dabei schwitze. Mein Körper hält das morgens für Sport und wirft vorsorglich umgehend den Kühlmodus an, bis ich selbst beim Fahren friere. Das habe ich auch so bei richtigem Sport, nur gehe ich danach duschen. Das geht nach dem Fahrradfahren zum Büro nicht. So angeschwitzt den ganzen Tag im Büro sitzen ist nicht erbaulich und ich fühle mich dann so, als ob ich krank werden würde.


    Im Studium bin cih oft zu Fuß einkaufen gegangen, selbst wenn ich dann über eine Stunde unterwegs war. Habe dabei Musik gehört und das war ok so.


    Jetzt habe ich arbeitsbedingt eh nur wenig Freizeit und bin immer ein wenig im Zeitstress. Werktags bin ich am Anfang mal zu Fuß einkaufen gegangen direkt nach Feierabend und bis ich wieder Zuhause war, musste ich auch schon wieder ins Bett. Toller Feierabend. Vereinzelt ist das ja ok, aber sicher nicht regelmäßig.


    Und Samstags habe ich immer einen Durchhänger, komme beim besten Willen kaum und erst spät aus dem Bett und bin danach damit ausgelastet, wachzuwerden und all die anderen Sachen erledigt zu bekommen, inklusive Sport. Da ist es dann schon abends und ich würde ohne PKW erst zu Ladenschluss beim Supermarkt sein.


    Was ich beim Fahrradfahren auch doof finde ist, dass man dabei keine Musik hören kann, um die Außengeräusche etwas ausblenden zu können. Beim Autofahren kann ich dagegen Musik hören, bin dem Lärm nicht so ausgesetzt und kann mich so viel besser entspannen.


    Einkaufen finde ich wegen der Menschen stressig und da brauche ich vorher nicht noch den Stress mit dem Fahrradfahren.


    Richtig stressig finde ich Busfahren und Zugfahren, wegen der vielen Menschen, den ganzen Geräuschen, den Idioten und der erforderlichen Daueraufmerksamkeit - auch wegen der Idioten, die man besser im Auge behalten muss und die jederzeit austicken oder anderweitig Stress machen können. Ich kann da nicht gut abschalten. Das ist feindliches Terrain dort und man kann nicht weggehen.

  • Warum darf nicht jeder wohnen, wie er will? Warum muss man sich denn rechtfertigen?

    Finde ich auch. Wir lieben unser abgeschiedenes Leben inmitten der Natur. Damit haben wir aber nun mal keine Bushaltestelle vor der Tür, keinen U- oder S-Bahnanschluss, keine Straßenbahn und auch keine Bahnstation. Alles andere ist uns klar wichtiger: Ruhe, intakte Natur, keine direkten Nachbarn und traumhafte Aussichten. Man kann nun mal nicht alles haben.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

    vielleicht sähe das Benehmen dort anders aus, wenn nicht nur die armen Autolosen mitfahren würden, sondern einfach alle...

    ... weil sich Leute ohne Auto ganz generell nicht benehmen können oder warum?

    Irgendwie ziemlich verallgemeinernd.

    Klang so durch - bei der Argumentation, weshalb die Öffis so gar keine Alternative seien...

    Liebe Graue Socke,

    Dein Engagement in allen Ehren, aber auch Du wirst älter werden, und dann geht es eben nicht mehr so leicht mit dem Fahrrad. Hast Du das mal bedacht? Wenn Du 60, 70, 80 Jahre alt bist, könnte es sein, dass Dich diverse Zipperlein plagen. So banale Sachen wie Arthrose zum Beispiel. Bekommt irgendwann so ziemlich jeder. Da steigt man nicht mehr freudig aufs Rad, da geht man (wenn man noch kann, ansonsten lässt man sich mit dem bösen Auto fahren) zur Physiotherapie.

    Vielleicht fahren Dich dann auch Deine Kinder dorthin.

    Good Luck!

    Wäre das nicht ein Grund, auf einen brauchbaren öffentlichen Nahverkehr für alle zu setzen? - Ehrlich gesagt ist mir bei dem alten WItz "Ich kann zwar nicht mehr laufen, aber autofahren geht immer!" weder im ursprünglichen Zusammenhang mit Alkohol noch mit altersbedingten EInschränkungen sehr wohl zumute...

  • Liebe Graue Socke,

    Dein Engagement in allen Ehren, aber auch Du wirst älter werden, und dann geht es eben nicht mehr so leicht mit dem Fahrrad. Hast Du das mal bedacht? Wenn Du 60, 70, 80 Jahre alt bist, könnte es sein, dass Dich diverse Zipperlein plagen. So banale Sachen wie Arthrose zum Beispiel. Bekommt irgendwann so ziemlich jeder. Da steigt man nicht mehr freudig aufs Rad, da geht man (wenn man noch kann, ansonsten lässt man sich mit dem bösen Auto fahren) zur Physiotherapie.

    Vielleicht fahren Dich dann auch Deine Kinder dorthin.

    Good Luck!

    Wäre das nicht ein Grund, auf einen brauchbaren öffentlichen Nahverkehr für alle zu setzen? - Ehrlich gesagt ist mir bei dem alten WItz "Ich kann zwar nicht mehr laufen, aber autofahren geht immer!" weder im ursprünglichen Zusammenhang mit Alkohol noch mit altersbedingten EInschränkungen sehr wohl zumute...

    Wobei ich ganz ehrlich nicht glaube dass es bei klassischem ÖPNV bleiben darf. Soll heißen, es muss dann auch erschwingliche Möglichkeiten geben sich als 92jahriger im Rollstuhl direkt vor der Haustür abholen zu lassen und zwar ohne dafür Taxigeld zu bezahlen. Denn das können sich viele nicht leisten.


    Ohne ein Mittel dieser Art wird es auch in Zukunft nicht gehen und nicht jeder hat Kinder, Enkel, Urenkel der dann im Notfall doch kutschiert oder bezahlt.


    Es wird immer die geben die so etwas brauchen.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

    Stimmt, Du wirst sicher niemals alt und gebrechlich, niemals auf ein Auto oder Transport angewiesen sein und wirst auch in Zukunft immer und überall irgendwohin laufen oder mit dem Rad fahren...

    Es geht doch hier nicht um die Aussage, dass Autos nutzlos seien, sondern darum, dass der heutige Umfang vor allem der privaten Nutzung massiv reformbedürftig ist - sowohl vom Energie- als auch vom Flächenverbrauch.

    Meine Prognose: In 10, 20 Jahren wird das autonome Fahren so selbstverständlich sein, dass man sich überall mit geringem zeitlichen Vorlauf von autonomen Fahrzeugen abholen lassen kann, die vielleicht von den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden und die dynamisch Fahrten bündeln können, damit möglichst hohe Auslastung der jeweiligen Fahrt gewährleistet wird. Mit denen wird man dann zu Knotenpunkten gebracht, von wo dann Anschluss zu entfernteren Zielen besteht... Kaum noch Grund für ein eigenes Auto...

  • Meine Prognose: In 10, 20 Jahren wird das autonome Fahren so selbstverständlich sein, dass man sich überall mit geringem zeitlichen Vorlauf von autonomen Fahrzeugen abholen lassen kann, die vielleicht von den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden

    Selbst wenn die desinfiziert werden, fände ich die nie und nimmer so hygienisch, wie mein eigenes Fahrzeug, in dem nur meine Keime leben. Gerade in Pandemiezeiten wäre das überhaupt keine Option für mich persönlich.


    Btw: Früher bin ich noch notgedrungen oft Bus gefahren und war jedes Jahr erkältet und oft diffus krank. Seitdem das entfallen ist, bin ich nicht mehr erkältet gewesen.

  • von Dir hochgelobten Autoverkehr

    Ich lobe den Autoverkehr keineswegs hoch. Woher hast Du denn das??? Ich schrieb bisher nur, dass es Regionen gibt, in denen man ohne Auto schlecht mobil ist. Das ist nun mal eine Tatsache. Zudem soll es Menschen geben, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen Probleme haben, die alltäglichen Notwendigkeiten per Fahrrad zu erledigen. Zu diesen gehöre ich zum Beispiel. Bitte verzichte auf solche Urteile, weil sie Dich unglaubwürdig machen.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

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  • Ich wohne auch in der Stadt und empfinde das nicht so. Wem es zu stickig ist und sich an Autos stört, sollte vielleicht wirklich aufs Land ziehen. Man sagt ja auch nicht "mich stört die frische Landluft, der Geruch von Bauernhof" und zieht dorthin.


    Naja, so einfach ist es halt nicht. Die Stadt ist ja vor allem durch die Pendler, die jeden Tag in Strömen vom Land kommen, so unattraktiv in puncto Verkehr geworden - früh Rushhour, nachmittags Rushhour. In der Konsequenz soll ich als Stadtmensch aufs Land ziehen und in die Nötigung kommen ebenfalls ständig pendeln zu müssen. Niemand zieht ja in die Stadt wegen der klaren Luft oder weil es so ruhig ist - in den letzten Jahren ist hier aber das unbedenklich Maß überschritten worden - der Verkehr nimmt stetig zu und auch die Luftverschmutzung.


    Von daher ist eine Verkehrswende hier absolut notwendig. Das wird seit Jahren diskutiert, muss aber vor allem vom Autofahrer umgesetzt werden. Es wird hier nicht reichen alle Verbrenner gegen E-Autos einzutauschen. Es geht einfach auch um eine gerechtere Platzverteilung der Verkehrsflächen.


    In der Stadt lebe ich gern, weil ich kurze Wege habe und auch immer am Puls der Kultur bin, andere Künstler treffe und irgendwo auch in der Szene mitwirken kann. Ich bin eigentlich gar kein Landmensch und war froh, dass ich da endlich weg durfte. Dennoch wird mein Weg zurück aufs Land gehen, da die Immobilienpreise in und um den Städten nicht bezahlbar sind. Klar, dann habe ich ein Auto und bin auch Pendler - zumindest macht das E-Auto keinen Krach und keinen Dreck. Dennoch bleibt das Auto Teil des Problems.

  • Die Stadt ist ja vor allem durch die Pendler, die jeden Tag in Strömen vom Land kommen, so unattraktiv in puncto Verkehr geworden

    Ich glaube nicht, dass das alles Pendler vom Land sind. Gerade dann kann man doch bequem am Bahnhof (P&R) parken und mit den Öffis in die Innenstadt fahren. Meiner Erfahrung nach fahren viele nur dann mit dem Auto in die Stadt, wenn der AG kostenlose Parkplätze anbietet.


    Ansonsten kann man doch gerade den Innenstadtverkehr durch Einfahrverbote, ausgebautes P&R Angebot und vom AG subventioniertes Jobticket gute Anreize schaffen. Ich kenne aber viele P&R Parkplätze die schon morgens voll sind. Da fahren viele dann doch wieder mit dem Auto in die Innenstadt.

  • Ich verstehe Graue Socke ja so, dass die Menge an Privat-Kfz generell verringert werden sollte, egal ob Verbrenner oder elektrisch.


    Ich finde aber wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass diese Reduzierung von unten kommen wird und die gehobene Mittelschicht nicht betrifft. Die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich wird sich weit nach unten verschieben, denn nur Eigenheimbesitzer werden künftig ein oder zwei Autoos haben können. Siehe meine Thesen weiter oben. Und ob die Öffis dann so schnell nachziehen, dass kein nennenswerter Verlust an Lebensqualität für die unteren drei Viertel eintritt, bezweifle ich.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

    Bei den Öffis besteht das von Dir anfangs beschriebene Problem der Finanzierung - es sollen wirtschaftliche Unternehmen sein, was schon aktuell ohne Zuschüsse nicht funktioniert.

    Dabei sehe ich den öffentlichen Nahverkehr als Infrastruktur an und damit komplett in die öffentliche Hand - was den Weg zu anderen Finanzierungs- und Kooperationsmöglichkeiten eröffnet.

    Als Vision sehe ich da zum Beispiel eine Umlage-Finanzierung, bei der jeder Bundesbürger für eine gewisse verpflichtende Mobilitätsabgabe sämtlichen Nahverkehr unbegrenzt nutzen darf. Damit fallen Fahrkartenautomaten und Kontrollen weg (für Touristen könnte die Abgabe ähnlich einer Kurtaxe erhoben werden...) und es gibt garantierte Einnahmen für die Verbundunternehmen, um einen massiven Ausbau zu finanzieren. So müsste, damit auch die Landbevölkerung davon profitiert, eine ähnlich garantierte Versorgung wie aktuell mit Briefkästen sichergestellt werden - also ein gewisser Mindestakt an Haltestellen in einer bestimmten Maximalentfernung von der Haustür, für ganz dünnbesiedelte Gebiete vielleicht als Anrufsammeltaxis umgesetzt.

  • Die Stadt ist ja vor allem durch die Pendler, die jeden Tag in Strömen vom Land kommen, so unattraktiv in puncto Verkehr geworden

    Ich glaube nicht, dass das alles Pendler vom Land sind. Gerade dann kann man doch bequem am Bahnhof (P&R) parken und mit den Öffis in die Innenstadt fahren. Meiner Erfahrung nach fahren viele nur dann mit dem Auto in die Stadt, wenn der AG kostenlose Parkplätze anbietet.


    Ansonsten kann man doch gerade den Innenstadtverkehr durch Einfahrverbote, ausgebautes P&R Angebot und vom AG subventioniertes Jobticket gute Anreize schaffen. Ich kenne aber viele P&R Parkplätze die schon morgens voll sind. Da fahren viele dann doch wieder mit dem Auto in die Innenstadt.


    Ich schrieb nicht, dass alle Pendler ausnahmslos jene sind, die aufs Land rausgezogen sind. Dennoch machen sie einen Großteil des täglichen Pendlerstroms aus. In Berlin ist das z.B. sehr deutlich ausgeprägt, da viele im Speckgürtel ihre Häuschen gebaut haben. In vielen Fällen besteht eine Anbindung an die City, aber die Pendelzeit geht bei 3-4 Mal umsteigen entsprechend nach oben. Viele greifen dann doch zum Auto und der Berliner Ring ist jeden Tag früh und nachmittags völlig dicht. Ähnlich ist es bei Düsseldorf, Stuttgart, Dresden, usw.

    Den P&R nutzen tatsächlich mitunter viele. In Großstädten von 100-200T Einwohnern ist das aber weniger ausgeprägt. Das fällt mir immer wieder auf. Die sind im Prinzip nie voll. 2019 auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt weiß jeder, dass die Innenstadt dicht ist. Trotzdem waren wir einer der wenigen Menschen, die auf dem P&R gehalten haben, um dann per Tram ins Zentrum zu fahren. P&R ist eine partielle Lösung, aber nicht der "große Wurf", der eine Verkehrswende auslöst.

    Staaten wie Dänemark sind da deutlich näher dran. Zum einen gibt es fast überall separate Radwege, zum anderen fährt kaum jemand ein großes Auto - man sieht vorwiegend Kleinwagen. Kopenhagen hat echte Radwege mit eigener Ampelführung und Verkehrszeichen. Da muss man nicht raten, sondern fährt, genauso wie Autofahrer, nach der Schilderung. Ich war wirklich extrem überrascht. Auch der Lärmpegel in der Stadt ist deutlich niedriger. Für mich ein tolles Vorzeige-Objekt, wie eine Verkehrswende aussehen kann und wie damit eine lebenswerte Stadt geschaffen wurde!

  • Zitat von Fizzlypuzzly Werden die Autos wirklich weniger, weil man auf E-Autos umsteigen soll?

    Zitat von Graue Socke

    Sie sind Teil der energetischen Verkehrswende, weil sie die Emissionen auf die Stromerzeugung verlagern, aber bestimmt kein Pfeiler einer neuen Verkehrspolitik - nachdem sich die Eckdaten der Fahrzeuge bezüglich Verkehrraum kaum verändert haben.

    Abgesehen davon, dass es überwiegend keine neuen, intelligent konzipierten Fahrzeuge sind, sondern nur neue Motorisierungen, und dadurch echte Innovation bei Gewicht und Aerodynamik verpasst wurde.

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    Da stimme ich dir zu.

    Genau das wird aber durch die Politik gefördert und wird das Verkehrsaufkommen nicht verringern.

    Ich befürchte sogar, dass da auch, was wirkliche Umstrukturierung anbelangt, sich im Wesentlichen

    nicht wirklich was verändert, verändern kann.


    Hier wurden sehr gute Argumente abgegeben und aus fast allen entnehme ich für mich,

    dass Randgruppen, Randzonen mehr oder weniger nicht berücksichtigt werden.


    Wenn der Politik nichts anderes einfällt als Erhöhung der Spritpreise, der KFZ Steuern, Ausgrenzung von befahren vieler Zonen,

    wie es vor einiger Zeit noch war oder sogar ist, ist das nur ein aufdrücken von Maßnahmen ohne

    Rücksicht auf die Situationen einzelner, die zusammen genommen Millionen betrifft, mMn.


    Ich fühle mich jedenfalls nicht mitgenommen.


    Und solange mir keine Möglickeit geboten wird, ohne große finanziellen Einbussen von meiner Rente

    hinnehmen zu müssen, weil notwendige Fahrten nur mit Taxen möglich sind durch null Infrastruktur, kann und

    werde ich mein Auto nicht abgeben.

    Ich habe schon meinen Diesel mit enormen Verlusten abgegeben und mir einen Gebrauchten gekauft.

    Ein E-Auto ist und bleibt für mich unerschwinglich.


    Mehr kann ich nun wirklich nicht zum Klimawandel beisteuern, ausser bei den erforderlichen Termin

    gleich die Einkäufe mitzunehmen, um jeden unnützen Weg zu vermeiden.


    Ist das nicht genug, durch die ohnehin schon persönlichen Einschränkungen auch noch die letze Möglichkeit

    von Selbständigkeit und Lebensqualität zu verlieren?

  • Radwege sind bei uns in unserer ländlichen Region eher eine Seltenheit. Radfahrer fahren somit auf der Landstraße, hinter ihnen dann auch gerne eine Autoschlange vorne mit großem Trecker. Hier gibt es eben auch viel Ackerbau, Trecker sind ständig unterwegs, auch in den Wintermonaten, sofern es nicht geschneit hat. Hier im Norden haben wir generell anderes Wetter, als in Mittel- oder Süddeutschland. Wenn es dort schön und warm ist, haben wir hier oft genug viel Wind und Regen.


    Augenarzt, Kieferorthopäde, Orthopäde, Gynäkologe usw. findet man erst in den nächstgrößeren Kleinstädten, 12-15 km entfernt. Ein Fahrradladen gibt es hier nicht, Ausleihen eines Lastenfahrrades ist also nicht möglich. Taxiunternehmen sitzen alle in den Kleinstädten, hier bei uns im Dorf gibt es keins. Man muss somit also immer erst die Anfahrt aus der nächsten Kleinstadt mit bezahlen, die auf den Fahrpreis noch draufgeschlagen wird. Vormittags sind Taxen kaum bis unmöglich zu bekommen, weil diese oft Fahrten zur Dialyse in die nächsten Unikliniken übernehmen. Ein Uniklinik ist über eine Autobahn zu erreichen, wobei man dann dort noch einmal komplett durch die Stadt muss, die andere Uniklinik ist nur über Landstrasse zu erreichen, was die Fahrt nochmals verlängert.


    Aus den kleinen Gemeindedörfern fährt 1x/Woche zu einer festen Zeit ein Bürgerbus (6 Plätze), welcher eigentlich nur von älteren Witwen ohne Führerschein genutzt wird. Von dort werden Kinder mehrmals täglich von ihren Eltern hin-und hergefahren, ob zur Schule, zum Sport, zu Freunden usw.


    Hier geht es ohne Auto einfach nicht.

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