Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Logisch ist "ich lebe am Land" ein selbstgewähltes Schicksal (oder so), aber die Notwendigkeit (wenn man es so definiert) ein Auto zu haben ist keine Belastung. Zumindest nicht 364 Tage im Jahr. (Ich komme mit meinem gerade aus der Werkstatt, der Tag ist nicht immer großartig.) Und ja, ich vermisse gelegentlich Dinge hier (Thai Restaurant zb), der Gedanke "verdammt, hier brauche ich ein Auto" oder "warum gibt's da keine Bim" war aber noch nie dabei. Und selbst wenn, das würde die contra Liste bei mir auch noch nicht über die pro Seite wachsen lassen. Daher, und ich glaube so geht es vielen die am Land wohnen/ein Auto haben, es ist keine Belastung die man entfernen muss.

    Ist schon klar. Nur sind damit Staus, Lärm und entsprechend hohe CO2-Emissionen vorprogrammiert.

    Wenn man in eine Stadt kommt, sieht man im Grunde nur noch Autos überall - fahrend, stehend, parkend.


    Für Dich mag das persönlich keine Belastung sein, aber ich sehe als Bewohner einer Großstadt das durchaus anders - vor allem eben der Lärm und die Luftbelastung. Für mich als Asthmatikerin ist das nicht schön und meine Beschwerden sind auch schlimmer geworden, seit ich hier lebe. Auf kurz oder lang werde ich wieder rausziehen aufs Land, weil mir das hier einfach zu laut und zu stickig ist. Aber auch da werde ich selten das Auto brauchen, da ich Dank Digitalisierung recht frei arbeiten kann.

  • Logisch ist "ich lebe am Land" ein selbstgewähltes Schicksal (oder so), aber die Notwendigkeit (wenn man es so definiert) ein Auto zu haben ist keine Belastung. Zumindest nicht 364 Tage im Jahr. (Ich komme mit meinem gerade aus der Werkstatt, der Tag ist nicht immer großartig.) Und ja, ich vermisse gelegentlich Dinge hier (Thai Restaurant zb), der Gedanke "verdammt, hier brauche ich ein Auto" oder "warum gibt's da keine Bim" war aber noch nie dabei. Und selbst wenn, das würde die contra Liste bei mir auch noch nicht über die pro Seite wachsen lassen. Daher, und ich glaube so geht es vielen die am Land wohnen/ein Auto haben, es ist keine Belastung die man entfernen muss.

    Ist schon klar. Nur sind damit Staus, Lärm und entsprechend hohe CO2-Emissionen vorprogrammiert.

    Wenn man in eine Stadt kommt, sieht man im Grunde nur noch Autos überall - fahrend, stehend, parkend.


    Für Dich mag das persönlich keine Belastung sein, aber ich sehe als Bewohner einer Großstadt das durchaus anders - vor allem eben der Lärm und die Luftbelastung. Für mich als Asthmatikerin ist das nicht schön und meine Beschwerden sind auch schlimmer geworden, seit ich hier lebe. Auf kurz oder lang werde ich wieder rausziehen aufs Land, weil mir das hier einfach zu laut und zu stickig ist. Aber auch da werde ich selten das Auto brauchen, da ich Dank Digitalisierung recht frei arbeiten kann.

    Ich wohne auch in der Stadt und empfinde das nicht so. Wem es zu stickig ist und sich an Autos stört, sollte vielleicht wirklich aufs Land ziehen. Man sagt ja auch nicht "mich stört die frische Landluft, der Geruch von Bauernhof" und zieht dorthin.

  • doch, wenn hier Gülle gefahren wird, dann stört das schon :upside_down_face:

  • doch, wenn hier Gülle gefahren wird, dann stört das schon :upside_down_face:

    Und da merke ich wieder, daß "Großstadt" relativ ist und echt nicht nur nach Einwohnerzahl zu definieren ist.


    Hier im Stadtteil einer Großsstadt riecht man es durchaus auch wenn die Bauern nur 5 Minuten von hier Gülle ausfahren. Dafür haben wir dank viel Wald mitten in der Stadt ganz gute Luft. Und nein, wir wohnen nicht ganz am Rand, aber diese Stadt ist eher eine Ansammlung von Dörfern,mit einer Innenstadt aber selbst die liegt fünf Minuten fußläufig zum Wald (und nein, nicht Park oder fünf Bäume, sondern großes Mittelgebirge samt bekannter Wanderwege)


    Stadt ist nicht gleich Stadt.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Ich empfehle mal, in Hamburg mit Bussen zu fahren, die von einem sozialen Brennpunkt zum anderen fahren.

    He Alda, na F.tze? heute schon gef.ckt? Bisse blöd Alte, verpiss dich, hey, mach schon.....


    Sehr entspannend....

    Wer nichts wagt, ist schon gescheitert.
    George Clooney

  • doch, wenn hier Gülle gefahren wird, dann stört das schon :upside_down_face:

    Gewöhnt man sich dran ubd ich will es manchmal nicht missen. Wir haben links von uns über 100 Bullen und rechts von uns genauso viel schweine. Die schweine sind manchmal übel, aber da häng ich dann halt keine Wäsche raus an den Tagen.


    Ich find es toll in einem Dorf zu leben, wo mehr Tiere als Menschen leben :slightly_smiling_face:

  • ne, also ich bin gern auf dem Land, aber das stört mich doch tatsächlich

  • Wir leben da, wo andere Urlaub machen, sehr idyllisch am Fuß eines Berges - aber eben am Arsch der Welt.

    Aus diesem Grund haben wir beide jeder ein Auto. Zur Arbeit, zum Einkaufen, für Facharztbesuche. Und für Besuche bei meinen Kindern. Hier will ich die Freiheit haben zu sagen „In zwei Stunden bin ich da“. Sollten die Spritkosten in die Höhe geschraubt werden, nehme ich das in Kauf.

    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

  • Ich empfehle mal, in Hamburg mit Bussen zu fahren, die von einem sozialen Brennpunkt zum anderen fahren.

    He Alda, na F.tze? heute schon gef.ckt? Bisse blöd Alte, verpiss dich, hey, mach schon.....


    Sehr entspannend....

    Ich müsste echt sehr überlegen wie oft mir das passiert ist und wie gesagt, ich fahre schon immer nur Öffis. So dominierend ist die Erfahrung nicht und wer will kann Ohropax benutzen und lesen etc.


    Allerdings sitze ich dafür nicht im Auto und ärgere mich über rote Ampeln, blöde andere Autofahrer und habe keine Autounfalle usw. und mein Auto kann mir nicht plötzlich kaputtgehen und Reparaturkosten verursachen. Sehr entspannend :upside_down_face:


    Alles hat doch seine positiven und negativen Seiten und was einen mehr oder weniger stört ist doch sehr individuell.


    Wenn ich mit meinem Buch im Bus sitze kriege ich von blodsinnigem Verhalten anderer kaum was mit. Oder auch nur die Augen zumache (statt mich so mancher Autofahrer in der Zeit über den Verkehr aufzuregen und mich nach einem langen Arbeitstag auch noch stark konzentrieren zu müssen)


    Es ist eher eine Frage von "was ist mir wichtig" als von "was ist besser". Insofern verstehe ich nicht warum sich Nicht-Autofahrer oder Autofahrer so rechtfertigen müssen.


    Es geht für mich eher darum: wie kann man dafür sorgen dass jeder so fahren bzw zum Ziel kommen kann wie er will. Im Moment gibt's allzu oft einfach gar keine nutzbare Alternative zum Auto selbst wenn man keines benutzen möchte.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

    Einmal editiert, zuletzt von Mozartfan ()

  • Schön, wenn es bei dir so gut in Öffis abläuft, hier ist es in bestimmten Buslinien aber eben so, meist noch schlimmer.... In den Bussen, die in vornehmeren Stadtteilen unterwegs sind, ist das nicht so.

    Ich wohne aber in einem sozial schwachem Stadtteil. da nützt mir die vornehme Linie nach Blankenese nüschte....

    Wer nichts wagt, ist schon gescheitert.
    George Clooney

  • Schön, wenn es bei dir so gut in Öffis abläuft, hier ist es in bestimmten Buslinien aber eben so, meist noch schlimmer.... In den Bussen, die in vornehmeren Stadtteilen unterwegs sind, ist das nicht so.

    Ich wohne aber in einem sozial schwachem Stadtteil. da nützt mir die vornehme Linie nach Blankenese nüschte....

    Ich bin sehr lange regelmäßig von Neukölln, Marzahn etc aus gefahren. Nix mit Blankenese *grins*


    Es hat eher was damit zu tun ob einen das Geplappere von anderen überhaupt tangiert wenn man mit einem spannenden Buch im Bus sitzt.


    Was aber stimmt: die Busse fahren oft viel zu selten und sind einfach zu voll. Es geht mir daher einfach um eine Verbesserung der Alternativen zum Auto.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Vor Tausenden von Jahren haben die Leute auch gelebt - entschleunigt von unserer irren Hast des Lebens.

    Die Frage ist halt immer, womit man seine Zeit verbringt - ich denke, ein Problem der heutigen Welt ist, dass es nur noch um Da-Sein und nicht um Hin-kommen geht. Wege werden nicht als Lebenszeit angesehen, sondern als Verzögerung des Lebens - und beim Autofahren mit hoffentlich höchster Aufmerksamkeit und Konzentration kann ich das auch für mich nachvollziehen.

    Beim Fahrrad- und Rollerfahren, beim zu Fuß gehen, bin ich mit Körper und Geist aktiv, habe aber aufgrund der geringeren Geschwindigkeit immer noch einen gewissen geistigen Leerlauf zur Entspannung und durch die Aktivität auch einen effektiven Streßabbau (da gibt es Studien zu Berufspendlern mit verschiedenen Verkehrsmitteln, müsste ich bei Interesse raussuchen...).

    Und die Zeit in den Öffis ist für mich meist Entspannung pur, wenn man sein Leben nicht lückenlos durchtaktet.

    Im Studium bin ich mit dem Auto eine viertel Stunde zur nächsten günstigen Haltestelle gefahren und von dort aus dann mit Schnellbussen oder der Bahn zur Uni, was etwas eine Stunde gedauert hat. Dank Studententicket wäre jede andere Variante wirtschaftlicher Unsinn gewesen und so eine Stunde Zeit ist ja nicht vergeudet, sondern kann als echte selbstbestimmte Lebenszeit genutzt werden - was gerade mit kleinen Kindern zu Hause ein nicht zu überschätzender Luxus ist...

    Ich glaube für manchen ist schon das im eigenen Auto sitzen eine Vorstufe zum "im eigenen Wohnzimmer sitzen, privat". So nach dem Motto, jetzt habe ich meine Ruhe.


    Ich empfinde das anders, auch weil ichs nie anders erlebt habe.


    Was ich aber auch glaube, ja, heute geht es sehr ums Ziel, weniger den Weg. Geht nur ja auch oft so. Es ist oft nervig lange zu brauchen wenn ich lieber schnell bei meinem Kind wäre.


    Auf der anderen Seite ist es auch so, dass ich zB im Bus Dinge tatsächlich schon unterwegs erledigen kann die ich dann zuhause nicht mehr machen muss.


    Ich finde es hat alles seine Argumente. Ich sehe es einfach als wichtig an alle Argumente anzuhören und zu überlegen was man tun kann um den ÖPNV oder auch Fahrradfahren etc attraktiver zu machen. Da reicht es ja nicht zu sagen "ist aber besser fürs Klima".


    Leben ohne ohne Auto muss rein praktisch angenehmer und vor allem praktikabler werden und es wird immer auch die geben die wirklich auf jeden Fall lieber ein eigenes Auto haben wollen.


    Fahrrad ist nicht für jeden geeignet.


    Da ist dann die Frage wie man es schafft das Autos umweltfreundlicher werden.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Es hat eher was damit zu tun ob einen das Geplappere von anderen überhaupt tangiert wenn man mit einem spannenden Buch im Bus sitzt.


    Was aber stimmt: die Busse fahren oft viel zu selten und sind einfach zu voll. Es geht mir daher einfach um eine Verbesserung der Alternativen zum Auto.

    Wenn sie denn nur plappern würden... besonders nachts bin ich froh, wenn ich unbehelligt wieder draußen bin. Ich hab mich noch nie in meinem Leben geprügelt, auch nicht zur Verteidigung. Dafür bin ich zu ängstlich. Da kann ich auch nicht in Ruhe lesen, weil ich unbewusst ständig meine Umgebung scanne.

    Meine Freunde wohnen ca. 10km weit weg, auf dem Elbhang. Da müsste ich spätestens 20:00 Uhr nach Hause aufbrechen oder um die 30,00€ fürs Taxi bezahlen. Da trinke ich lieber den Abend nur Alkoholfreies und komme sicher und gemütlich mit meinem Auto nach Hause.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Ich wohne nicht direkt in der City, sondern am Rande einer City, ländlich kann man das nicht bezeichnen, auf jeden Fall ruhig, mit vielen Parks und tollen Fahrradwegen. Ich würde mein Eigenheim niemals aufgeben, um wegen einer Autoersparnis, in die City zu ziehen. Vor der Corona Pandemie war ich das letzte Mal in Hamburg, eine schöne Stadt. Wir konnten alles sehr gut fußläufig erreichen, leider 2 Tage bei strömendem Regen. Am Bahnhof hatte die Polizei allerdings genug zu tun, aber das wird in anderen Großstädten wohl kaum anders sein. Mein Auto ist für mich auch eine gewisse Lebensqualität. Ich möchte, z.b. an einen See oder zu einer Ausstellung fahren, das mit den Öffis nicht zu erreichen ist oder wenn die Restaurants wieder geöffnet sind, endlich wieder einmal essen gehen und das Flair in einem guten Restauraunt genießen. Dazu benötige ich mein Auto. Ich würde niemals am späten Abend eine U Bahn benutzen, dann lieber mit der Taxe nach Hause. Pöbelnde, alkoholisierte Menschen, da kann ich drauf verzichten. Die U Bahn Schächte sind am Abend schon mit Vorsicht zu genießen.

  • ch empfehle mal, in Hamburg mit Bussen zu fahren, die von einem sozialen Brennpunkt zum anderen fahren.

    He Alda, na F.tze? heute schon gef.ckt? Bisse blöd Alte, verpiss dich, hey, mach schon.....


    Sehr entspannend....

    Original Ludwigshafen am Rhein oder auf der anderen Rheinseite Mannheim aka Monnem.


    Alda

    Brudaaaa

    Hey Du Stricher

    H*rensohn

    Komm her isch hab Messer



    Öffis sind da ein kulturelles Erlebnis.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • b einen das Geplappere von anderen überhaupt tangiert wenn man mit einem spannenden Buch im Bus sitzt.

    Ja, wenn asoziale, besoffene oder einfach akut minderbemittelte Idioten durch die Öffis laufen und sich in Gossensprache unterhalten oder durch den Zug "Hey Du Stricher" brüllen, evtl noch mit Messern in der Tasche, dann tangiert mich das. Und mit Kindern ist das dann auch nochmal so ne Sache. Egal ob ich grad "ein spannendes Buch lese" oder nicht.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • ... und das Dumme ist: Das passiert nicht nur in asozialen Gegenden in Ludwigshafen oder anderen Schandflecken. Hab das auch schon in vornehmeren Bereichen in eher noblen Städten erlebt.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • In den 10 Jahren in München bin ich nur ein einziges Mal mit den Öffentlichen gefahren, zu einem Vorstellungsgespräch in die Innenstadt. Danach nie wieder. Sowas muss ich mir nicht antun.

    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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