Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Zusammenhänge die oft vergessen gehen:

    - Je mehr Leute das Auto benutzen, umso schlechter istder öffentliche Verkehr, und umgekehrt.

    - Je mehr Leute mit dem Auto einkaufen gehen, unso mehr muss man am Stadtrand einkaufen und umso weniger gibt es kleine Quartierläden.

    - Je mehr Leute das Auto benutzen, je ausgedehnter werden die Siedlungen und je grösser die Distanzen.

    - Je mehr Autos herumfahren, umso gefärlicher wird es für Radfahrer, und umso mühsamer für Fussgänger.

    Und zusätzlich noch die ganzen Baustellen, die es nur gibt, weil neue Straßen gebraucht werden oder man vorhandene ausbauen muss.

    Stau ist nur hinten blöd, vorne geht's :smiling_face_with_halo:

  • Es gibt halt Länder, in denen hat die Autoindustrie ein so grosses Gewicht, dass der öffentliche Verkehr an den Rand gedrängt wird. Oder spektakulär in Planungsorgien wie "Stuttgart weissnichtwas (21?)" profitbringend verheizt.


    Ich habe letzthin eine Reise "nachstellen" wollen, die mein Stiefvater als Junge in Deutschland mit der Bahn gemacht hat. Geht nicht mehr...

  • Ich habe letzthin eine Reise "nachstellen" wollen, die mein Stiefvater als Junge in Deutschland mit der Bahn gemacht hat. Geht nicht mehr...

    Hab ein paar Jahre im Nordschwarzwald gelebt und dort ist der ÖPNV nur auf dem Papier vorhanden, in der Realität funktioniert nichts. Nur als Schüler kommt man pünktlich von A-Z.


    Da gab es mal eine Bahnstrecke, die hat man stillgelegt, weil sie sich nicht lohnen würde. Jetzt 20 Jahre später, will man sie reaktivieren. Geht aber nicht mehr so einfach, weil die ehemalige Bahntrasse einfach als Straßengrundlage genommen wurde und die Bahn jetzt eine völlig neue Trasse mit neuer Wegführung planen muss.


    So sind früher viele Bahnstrecken verschwunden, weil sie dem Autoverkehr weichen mussten. Je mehr man sich aber auf den Umweltschutz besinnt, will man die alten Bahnlinien reaktivieren, was aber vielfach überhaupt nicht mehr möglich ist.

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  • Ich denke auch, viel ist tatsächlich sogar kaputtgemacht worden damit es mit dem Auto praktischer ist.


    Das müsste sich wieder umdrehen.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Wir sind ein Autoland, hatte viele Jahre Vorteile. Ich wohne in BaWü und weis nicht wie viele Betriebe dort von der Automobilindustrie abhängig sind. Das gibt gutbezahlte Arbeitsplätze. Aber...


    Hab auch eine Zeit in Italien gelebt. Da gibt es die blauen Überlandbusse. Die fahren für kleinstes Geld in die letzten Ecken von Italien, weil das alles vom Staat finanziert wird. Es gibt kein Dorf auf der Landkarte, wo nicht ein blauer Bus hinfährt. Öfters hält er mitten in der Pampa, wo weit und breit keine Bushaltestelle steht, aber regelmäßig Fahrgäste ein- oder aussteigen.


    So müsste unser ÖPNV auch funktionieren, denn in den Städten hat man tolle Verbindungen, wohnt man aber auf dem Dorf, dann sieht das oft böse aus.

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  • Hab auch eine Zeit in Italien gelebt. Da gibt es die blauen Überlandbusse. Die fahren für kleinstes Geld in die letzten Ecken von Italien, weil das alles vom Staat finanziert wird. Es gibt kein Dorf auf der Landkarte, wo nicht ein blauer Bus hinfährt. Öfters hält er mitten in der Pampa, wo weit und breit keine Bushaltestelle steht, aber regelmäßig Fahrgäste ein- oder aussteigen.

    Ja das wäre echt super, wobei ich schon einen mtl. Obulus entrichten würde.

    Hier in D wird es aber nie so umgesetzt werden. Menschen iwie mitten in der Pampa mal aus- und einsteigen zu lassen,

    entspricht nicht den vielen (oft entbehrlichen) Bestimmungen, die streng befolgt werden müssen.

  • Vor 30 Jahren war ich auch mal 2 Jahre in Norddeutschland unterwegs und musste regelmäßig von Bremervörde nach Stade. Da gab es einen roten Schienenbus, der hat auch immer wieder mitten auf der Strecke angehalten, weil da die Bauern ihre Milchkannen abgestellt hatten und der Fahrer die dann in den Schienenbus einladen musste. Aber wie gesagt, das ist ewig her :face_with_tears_of_joy:

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  • Wir haben ja das Lastenrad, da passen bei Bedarf auch alle vier Kinder zusammen rein...

    Wenn sie noch klein sind ...


    Ich finde es fragwürdig, wie hier verallgemeinert wird. Socke, komm' doch einfach mal zu uns mit Deinen Kindern und dem Lastenfahrrad. Dann können wir uns weiter unterhalten.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

  • Wir haben ja das Lastenrad, da passen bei Bedarf auch alle vier Kinder zusammen rein...

    Wenn sie noch klein sind ...


    Ich finde es fragwürdig, wie hier verallgemeinert wird. Socke, komm' doch einfach mal zu uns mit Deinen Kindern und dem Lastenfahrrad. Dann können wir uns weiter unterhalten.

    Wie schon gesagt: es gibt Menschen die brauchen (noch) ein Auto. Und es gibt solche die können gut ohne Auto leben.


    Und dazwischen gibt es ein riesiges Feld von Menschen, die KÖNNTEN ohne Auto leben. Und machen es doch nicht. Sogar bei uns in der Schweiz werden bei neuen Wohnbauten in der Stadt noch Autoeinstellplätze vorgeschrieben. Zum Glück ändert das allmählich.


    Also nicht verallgemeinern. Es geht nicht darum das Autofahren zu verbieten.

    Aber es ist ein Verkehrsmittel das ungeheure Probleme schafft. Darum reden wir hier darüber.

    Hmm, ich frage mich wirklich, wer hier wirklich den Eingangsbeitrag gelesen hat? Da habe ich ausdrücklich darauf hingewiesen, welche Bedingungen es uns erlauben, auf das Auto zu verzichten und die Notwendigkeit wird ja nicht bestritten, sondern ist sogar Teil des Fadentitels...

    Aber im Einzelnen:

    Und wieso muss man sich unterordnen, arrangieren und unabhängig machen?

    Unterordnen, weil die Infrastruktur weitestgehend auf das Auto ausgerichtet ist. Da gibt es Einkaufszentren, wo man kaum zu Fuß hinkommt, aber mit einer vierspurigen Straße. In den Städten ist fast alles dem Auto untergeordnet. Der Flächenverbrauch von Straßen ist gigantisch, aber solchen Projekten müssen sich Eigentums- und Naturschutzrechte unterordnen...

    Arrangieren, weil es eben so ist wie es ist, und deshalb gewisse Dinge nur mit dem Auto praktikabel sind - was allerdings immer noch nicht heißt, dass es das eigene sein muss...

    Unabhängig machen muss man sich nicht, wenn man nicht will, aber wenn man will, dann verlangt es je nach Wohnort schon ein gehöriges Maß an Eigeninitiative, seine Mobilität jenseits der Norm zu organisieren.

    Welche Reduzierung(en) kämen denn in Frage?

    Bei den Bewohnern von Ballungszentren ist der Autobesitz ja anscheinend schon stark rückläufig und auch in der jüngeren Generation hat die Bedeutung als Statussymbol schon deutlich abgenommen.

    Nachdem ein Großteil der deutschen Bevölkerung eben nicht auf dem flachen Land lebt, sondern in und um die großen Städte, sehe ich da durchaus das kurzfristige Potenzial für weitere Reduzierung des PKW-Aufkommens... . In ländlicheren Gegenden sind das eher mittel- und langfristige Perspektiven mit neuen Konzepten für den Nahverkehr.

    Sinnwidrig?! Ahaa :woozy_face:


    Ich finde deine Meinung zu dem Thema ziemlich übergriffig und herablassend. :face_with_monocle:

    Sinnwidrig bedeutet, dass es Nutzungsfälle gibt, wo das Auto nicht nur keinen Vorteil bietet, sondern einen Nachteil darstellt.

    Wer schon mal versucht hat, in einer Großstadt mit dem Auto von A nach B zu kommen, der wird feststellen, dass in vielen Nutzungsfällen das Auto die schlechtmöglichste Variante ist, wenn man die Tür zu Tür Zeit als Maßstab nimmt.

    Nach meiner Erfahrung ist bis etwa 3 km Entfernung der Tretroller das schnellste Gefährt, danach übernimmt das Fahrrad bzw. die Kombination aus Öffis und Tretroller - setzt natürlich entsprechende Fitness voraus, sich aus eigener Kraft entsprechend fortbewegen zu können. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass der überwiegende Teil der Autos in der Stadt mit körperlich eingeschränkten Fahrern oder sonst unüberwindlichen Transportaufgaben unterwegs ist...

    Und zum Thema "übergriffig und herablassend": Bisher habe ich nur allgemeine Feststellungen und meine Situation und Erfahrungen geschildert und keine Vorschriften oder Verbote gefordert - wer sich davon erniedrigt fühlt, wie andere ihr Leben gestalten, hat ja offensichtlich ein Problem mit dem eigenen...

    Ich ordne mich nicht dem Auto unter, sondern meiner selbst gewählten Infrastruktur.

    Genau das ist der Punkt: jeder, der in seinem erwachsenen Leben schon mal umgezogen ist, hat eine bewusste Entscheidung für eine Infrastruktur getroffen - und damit für oder gegen die Notwendigkeit eines Autos!

    Als wir vor den Mieten aus der Großstadt "geflohen" sind, waren eben die Vorgaben, dass ein Leben am neuen Wohnort auch weiterhin ohne Auto möglich sein muss - schränkt die Auswahl ein, macht es aber nicht unmöglich.

    Setzt aber den Willen voraus, die Möglichkeiten zu sehen und eigene Gewohnheiten zu hinterfragen - wobei vielleicht auch so ein Faden wie dieser hier anregen kann...

    Achja, ein Bus wiegt zwischen 9 und 15 Tonnen und wird oft für eine Hand voll Menschen bewegt. Nach deiner Theorie ist das dann ja auch nicht sooooo erstrebenswert. Müsste man dann stehenlassen, wenn nicht genug Menschen drinnen sind.

    Ist natürlich nicht optimal und könnte mit einer flexibleren Flottenplanung verbessert werden - aber auch bei Deinen Zahlen müssen angesichts des Leergewichts und der Größe heutiger PKW bei energetischer Betrachtung nur 6 bis 10 Leute und bei der Betrachtung des Verkehrsflächenverbrauchs nur zwei bis drei mitfahren, um eine Gleich- oder Besserstellung des Busverkehrs zu erreichen...

    Ich finde es fragwürdig, wie hier verallgemeinert wird. Socke, komm' doch einfach mal zu uns mit Deinen Kindern und dem Lastenfahrrad. Dann können wir uns weiter unterhalten.

    Wenn ich sarkastisch werden würde: Ach, wer erinnert sich nicht an die ersten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts, wo mit den ersten PKW die einst menschenleeren Alpen besiedelt wurden...?

    Aber im Ernst: Wo habe ich verallgemeinert, dass jetzt alle ihr Auto abgeben sollen, weil es ja problemlos möglich sei?

    Dagegen wäre es problemlos für fast alle möglich, meine Beiträge zu lesen und zu verstehen, bevor man mir hier Vorwürfe macht:

    Auf dem dünn besiedelten Land mit verstreuter Bevölkerung oder im Gebirge ist es nicht so eindeutig und mit viel Infrastruktur-Aufwand bzw. Verlust an Lebensqualität verbunden, aber für eine deutliche Reduzierung sehe ich viel Potential.

    Und zu guter letzt:

    Und dann hast du kein E-Bikle mehr weil er den Antrieb in seinen Lastenkahn eingebaut hat

    Nachdem ich am Alpenrand wohne, kenne ich sehr wohl die topografischen Grenzen von Lastenrädern - unseres ist trotz Motorisierung beladen nur für wenige Prozent Steigung geeignet. Aber auch da wäre Potenzial vorhanden, wenn die unsägliche Begrenzung auf 250W Leistung fallen würde und Lastenräder keine Nischenprodukte mehr wären, so dass es dort auch Konkurrenz und damit auch leichtere Modelle in erschwinglichen Preisregionen gäbe...

  • Hat nicht gerade Corona gezeigt, dass Öffis nicht in jeder Lebenslage das Nonplusultra sind?

    Sinnwidrig bedeutet, dass es Nutzungsfälle gibt, wo das Auto nicht nur keinen Vorteil bietet, sondern einen Nachteil darstellt.


    Das ist aber eine sehr subjektive Sache. Für viele ist Fahren einfach auch mit Spaß verbunden. Ist Spaß ein "Sinn" und wer entscheidet das?

    Hat nicht gerade Corona gezeigt, dass Öffis nicht in jeder Lebenslage das Nonplusultra sind?

    Die wievielte Pandemie erlebst Du gerade? Ich finde, man sollte sich für die 100 Jahre dazwischen auch eine sinnvolle Mobilität überlegen. Abgesehen davon, dass es meines Wissens keine exakten Zahlen gibt, wie gefährlich die Nutzung in der aktuellen Situation überhaupt ist...

    Aber jetzt wegen zwei Jahren Pandemie den gesamten Fortschritt beim öffentlichen Verkehr zurück in die "autogläubige Steinzeit" zu bomben ist auch ziemlich doof - gerade weil mit der Verbreitung des Homeoffice ein unerwartete weitere Option zur Vermeidung von Individualverkehr aufgetaucht ist...

    Ist Spaß ein "Sinn" und wer entscheidet das?

    IMHO ist Spaß zum Nachteil anderer kein Sinn - und Autofahren ist mittelbar und unmittelbar mit Nachteilen für andere verbunden...

    Außerdem habe ich von bestimmten widersinnigen Nutzungsfällen gesprochen und nicht davon, dass jede Nutzung es wäre...

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  • Ich habe einige Jahre auf ein eigenes Auto verzichtet. Hatte eine Jahreskarte für den ÖPNV, einen Hackenporsche und kam damit ganz gut zurecht.

    Dann bin ich ins Carsharing eingestiegen, weil halt doch nicht alles mit dem Hackenporsche zu erledigen war.

    Die Autos waren meistens ok, aber manchmal auch ganz und gar nicht.

    Dann kam dazu, dass meine Mutter plötzlich pflegebedürftig wurde und ich immer und zu jeder Uhrzeit damit rechnen musste, dass ein Anruf kommt und ich ganz fix auf der Matte stehen muss (wir wohnten 12 km voneinander entfernt). Kam öfter als einmal vor, dass ich nächtens in die Notaufnahme fahren musste.

    Das geht mit ÖPNV und Mietauto nun mal nicht.

  • Die wievielte Pandemie erlebst Du gerade?

    Keine Ahnung. In der Größenordnung die erste, danke der Nachfrage :grinning_squinting_face: . Und jetzt stell dir mal vor was wäre, wenn jetzt kaum Leute Auto führen und alle in den Öffis säßen.

    Abgesehen davon, dass es meines Wissens keine exakten Zahlen gibt, wie gefährlich die Nutzung in der aktuellen Situation überhaupt ist...

    Die kann es auch schwer geben. Du wirst aber wohl kaum behaupten wollen, dass ein paar Millionen Menschen mehr in engen Räumen mit anderen Menschen keinen Unterschied machen würde.

    und Autofahren ist mittelbar und unmittelbar mit Nachteilen für andere verbunden...

    Na gut, weniger Autofahren dann aber auch, da daran eben auch Jobs hängen.

  • Sollte nicht jeder frei entscheiden ob er ein Auto besitzt oder nicht? Egal ob er in der Stadt wohnt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren könnte oder auf dem Land, wo es ohne Auto kaum geht?

    Für mich bedeutet mein Auto Freiheit, vielleicht auch Selbstbestimmung. Ich entscheide selbst ob ich die Kosten für ein Auto trage oder das Geld anderweitig "besser" ausgeben könnte.

    Leben und Leben lassen!

  • Sollte nicht jeder frei entscheiden ob er ein Auto besitzt oder nicht? Egal ob er in der Stadt wohnt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren könnte oder auf dem Land, wo es ohne Auto kaum geht?

    Für mich bedeutet mein Auto Freiheit, vielleicht auch Selbstbestimmung. Ich entscheide selbst ob ich die Kosten für ein Auto trage oder das Geld anderweitig "besser" ausgeben könnte.

    Leben und Leben lassen!

    Wichtiger Beitrag. Sehe ich genauso.


    Zudem finde ich es absolut kritisch wenn Menschen andere missionieren wollen wann und in welcher Lebenssituation es scheinbar "in Ordnung ist" ein Auto zu besitzen und wann nicht.

    Das entscheidet man glücklicherweise immer noch selber und nach dem eigenen Gusto.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Ich möchte nicht auf mein Auto verzichten, egal ob mich andere faul oder sonst was finden.


    Ich wohne in einem 80 Einwohnerdorf, der Hauptort ist über den Feldweg 3km auf und ab und über die Landstraße 4 km entfernt- hinzu alles Berg ab, heim dann halt 4 km Berg auf.


    Ich bin natürlich schonmal von a nach b gelaufen, da bräucht ich frühs in kiga 30 Minuten hin und 30 zurück mit 2 Kindern ne danke und des 2x am tag. Busse fahren zur Schulzeit sonst garnet.


    Und dann soll ich mit dem Fahrrad lebensmittel, Getränke und Windeln für 4 Personen mit dem Fahrrad 4km bergauf Heim fahren. Nee, da hab ich echt kein bock drauf. Wieviel Zeit ich da verblödeln würde, die hab ich garnet.


    Meine Arbeitsstelle ist 30 Minuten mit dem Auto weg, da denk ich nicht mal dran, da Fahrrad zu fahren. Mit dem Zug wäre ich locker 2 Stunden mehr unterwegs. Des geht garnet, denn mein Leben ist unter der Woche echt stramm getaktet, dass arbeiten, Kinder wieder abholen etc alles passt.


    Hier hat aber auch jeder ein Auto. Die meisten Familien 2. Da war des einzige Ziel mit 18 einen Führerschein zu machen.

    Und jetzt stell dir mal vor was wäre, wenn jetzt kaum Leute Auto führen und alle in den Öffis säßen.

    Nein, kann ich nicht... Dieses "Wäre wenn"-Szenario würde schließlich einen ganz anders ausgebauten öffentlichen Verkehr als jetzt bedeuten und nachdem dessen Möglichkeiten genauso hypothetisch wie die Auswirkungen auf die Infektionslage sind, ist der Gesamteffekt für mich nicht abzuschätzen.

    Na gut, weniger Autofahren dann aber auch, da daran eben auch Jobs hängen.

    An den Alternativen aber auch - ändert aber nichts daran, dass das Auto mit zahlreichen Nachteilen für Umwelt und Menschen verknüpft ist...

    Sollte nicht jeder frei entscheiden ob er ein Auto besitzt oder nicht? Egal ob er in der Stadt wohnt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren könnte oder auf dem Land, wo es ohne Auto kaum geht?

    Für mich bedeutet mein Auto Freiheit, vielleicht auch Selbstbestimmung. Ich entscheide selbst ob ich die Kosten für ein Auto trage oder das Geld anderweitig "besser" ausgeben könnte.

    Leben und Leben lassen!

    Polemisch könnte man in Deinem Beitrag das Wort "Auto" mit "Schusswaffe" ersetzen - der Vergleich hinkt zwar gewaltig, aber der letzte Satz bekommt eine ähnliche Bedeutung.

    Die Frage lautet: Wieviele Opfer und Schäden muss die Gesellschaft für individuelle Mobilität des Einzelnen in Kauf nehmen?

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