Therapeutin findet gestörtes Essverhalten nicht schlimm

  • Was macht man, wenn man versucht, seiner Therapeutin zu erklären, dass man ein komplettes gestörtes Essverhalten hat, und die Therapeutin sagt, dass sei nicht dramatisch?


    Andere*n Therapeut*in suchen? Die Aussage annehmen und sich freuen, dass alles super ist? Aus Protest und Sturheit jede schlechte Angewohnheit noch mal verstärken, um etwas zu beweisen?

  • Vielleicht solltest du die Therapeutin wechseln? Ihr seid irgendwie nicht konform, wie man aus ziemlich vielen Threads entnehmen kann. Oder aber sie hat recht und dir passen die Antworten nicht.

  • Wie ist denn dein Essverhalten?

    Ich kann einfach nicht mehr normal und geregelt essen.

    Vielleicht solltest du die Therapeutin wechseln? Ihr seid irgendwie nicht konform, wie man aus ziemlich vielen Threads entnehmen kann. Oder aber sie hat recht und dir passen die Antworten nicht.

    Vielleicht liegt es einfach an mir. Ich neige dazu, Dinge zu dramatisieren. Vielleicht noch mehr, als ich denke? Das würde erklären, warum die Meinung meiner Therapeutin und meine so massiv auseinander gehen.

  • Wie ist denn dein Essverhalten?

    Ich kann einfach nicht mehr normal und geregelt essen.

    Vielleicht solltest du die Therapeutin wechseln? Ihr seid irgendwie nicht konform, wie man aus ziemlich vielen Threads entnehmen kann. Oder aber sie hat recht und dir passen die Antworten nicht.

    Vielleicht liegt es einfach an mir. Ich neige dazu, Dinge zu dramatisieren. Vielleicht noch mehr, als ich denke? Das würde erklären, warum die Meinung meiner Therapeutin und meine so massiv auseinander gehen.

    Was heißt denn "normal und geregelt" genau? Keine feste Zeiten? Nur abends? 3 Tage gar nicht?

  • Ich kann einfach nicht mehr normal und geregelt essen.

    Vielleicht liegt es einfach an mir. Ich neige dazu, Dinge zu dramatisieren. Vielleicht noch mehr, als ich denke? Das würde erklären, warum die Meinung meiner Therapeutin und meine so massiv auseinander gehen.

    Was heißt denn "normal und geregelt" genau? Keine feste Zeiten? Nur abends? 3 Tage gar nicht?

    Hauptsächlich dass ich mir den Finger in den Hals stecke. In letzter Zeit auch, dass ich zu wenig esse. So normale, geregelte Mahlzeiten kriege ich nicht mehr hin.


    Ich komme überhaupt nicht mehr klar damit, aber laut meiner Therapeutin konzentriere ich mich zu sehr auf Nebensächlichkeiten.

  • Schließe mich der Frage an. Wenn damit z. B. gemeint ist "Ich esse nicht 3 feste Mahlzeiten zu 3 festen Zeiten", würde ich auch sagen: Ist nicht gestört.
    Kann mir vorstellen, dass du wirklich zu hohe Ansprüche an "geregeltes Essen" hast und gar nicht sooo gestört isst, wie du denkst. Da wäre es dann ganz richtig, dir zu vermitteln: Lass mal locker, ist doch auch ok so und nicht schlimm!
    Aber nach dem, was du sonst schon so erzählt hast, kann ich mir genauso vorstellen, dass deine Thera da was nach ihrem eigenen unverständlichen Schema einordnet und ziemlich daneben liegen könnte.


    Also erzähl mal, was du unter gestört verstehst.



    EDIT: Deinen Beitrag habe ich nach dem Absenden gelesen. Absichtliches Erbrechen derart abzutun, geht nicht. Diese Thera würde ich abschreiben. Oder andersrum: Was bringt sie dir überhaupt noch? Nach allem, was du erzählst, bist du dort mehr damit beschäftigt, dich gegen ihre EInschätzungen aufzulehnen, als alles andere.

  • Aus deinem anderen Thread:



    Zitat

    Meine Psychiaterin war der Meinung, dass es mir nicht "helfen" würde wenn sie mir eine Essstörung diagnostiziert. Weil ich mich dann zu sehr darauf fokussieren würde und nicht auf das eigentliche Problem? Ob das jetzt heißt, dass ich keine habe oder dass sie mir das nur nicht offiziell bestätigen will?

    Die Therapeutin war der Ansicht, dass ich keine Essstörung und das eher eine Art Zwang ist.

  • EDIT: Deinen Beitrag habe ich nach dem Absenden gelesen. Absichtliches Erbrechen derart abzutun, geht nicht. Diese Thera würde ich abschreiben. Oder andersrum: Was bringt sie dir überhaupt noch? Nach allem, was du erzählst, bist du dort mehr damit beschäftigt, dich gegen ihre EInschätzungen aufzulehnen, als alles andere.

    Anscheinend ist das nur dann ein Problem, wenn man das zur Gewichtsreduktion macht. Ist doch super. Kann also so weitermachen.

  • st doch super. Kann also so weitermachen.

    Das hat sie doch wahrscheinlich nicht gesagt oder gemeint. Wenn man während der Therapie daran arbeitet, ist es vielleicht wirklich nicht so relevant, welcher Diagnoseschlüssel nun angewandt wird. Wenn es komplett ausgeklammert wird, aber auf jeden Fall komisch.

  • st doch super. Kann also so weitermachen.

    Das hat sie doch wahrscheinlich nicht gesagt oder gemeint. Wenn man während der Therapie daran arbeitet, ist es vielleicht wirklich nicht so relevant, welcher Diagnoseschlüssel nun angewandt wird. Wenn es komplett ausgeklammert wird, aber auf jeden Fall komisch.

    Ich habe versucht, deutlich zu machen, dass ich das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren und dass ich aktuell einfach absolut nicht mehr klarkomme. Sie war der Ansicht, ich steigere mich da zu sehr rein und sollte diese Gedanken bewusst stoppen.

  • Puuh, das ist aber wirklich ne echt schwierige Situation. Also entweder sie traut dir durchaus zu, dass du genug Kraft hast es noch zu stoppen, oder sie unterschätzt das oder ist na nun auch überfordert (dann sollte man allerdings auch dazu stehen können). Ich finds ehrlichgesagt kritisch, auch als Thera, jemandem einfach sinngemäß zu sagen "Nicht reinsteigern, dann gehts schon!". Aber ich bin in den Sitzungen andererseits auch nicht dabei, da kommts schon sehr aufs Detail an, wer-was-wie und so gesagt hat

  • Puuh, das ist aber wirklich ne echt schwierige Situation. Also entweder sie traut dir durchaus zu, dass du genug Kraft hast es noch zu stoppen, oder sie unterschätzt das oder ist na nun auch überfordert (dann sollte man allerdings auch dazu stehen können). Ich finds ehrlichgesagt kritisch, auch als Thera, jemandem einfach sinngemäß zu sagen "Nicht reinsteigern, dann gehts schon!". Aber ich bin in den Sitzungen andererseits auch nicht dabei, da kommts schon sehr aufs Detail an, wer-was-wie und so gesagt hat

    Ich glaube - und das ist mir eigentlich schon länger bewusst, nur vergesse/verdränge ich das immer - dass ein Problem auch ist, dass ich zu sehr projiziere. Das merke ich vor allem dann, wenn jemand fragt, was genau denn gesagt wurde. Dann merke ich oft, eigentlich wurde gar nichts gesagt und es ist nur meine eigene Interpretation.

    Wahrscheinlich bin ich selbst dran schuld, dass die Therapie nicht gut läuft und ich mich nicht ernstgenommen fühle.

  • Dann merke ich oft, eigentlich wurde gar nichts gesagt und es ist nur meine eigene Interpretation.

    Na das ist doch schonmal ziemlich gut. Das größte Problem ist denke ich, wenn Leute das selbst nicht merken. Den Punkt kannst du dann ja schonmal abhaken. Bzw. bei der nächsten Sitzung mal in so einer Situation bewusst genau darauf achten und abgleichen, was von ihr rüberkam und was deine Interpretation zusätzlich daraus gemacht hat.

    Wahrscheinlich bin ich selbst dran schuld, dass die Therapie nicht gut läuft und ich mich nicht ernstgenommen fühle.

    Oder keiner ("passt einfach nicht") oder beide :winking_face:

  • Als ich versucht habe, das Thema anzusprechen, lief das in etwa so ab (paraphrasiert/gekürzt):


    Ich: "Ich habe einfach das Gefühl, dass mein Essverhalten außer Kontrolle gerät."

    Thera: "Wie äußert sich das?"

    Ich: "Ich schaffe es oft nicht, normal und kontrolliert zu essen. Also entweder esse ich zu viel oder gar nicht."

    Thera: "Sie versuchen aber nicht, Gewicht zu verlieren. Richtig?"

    Ich: "Ja."

    Thera: "Und Sie erbrechen auch nicht mehr regelmäßig."

    Ich: "Hm."

    Thera: "Denken Sie nicht, dass Sie sich zu sehr auf dieses Thema fokussieren? Es gibt Ihnen Sicherheit, sich aufs Essen zu konzentrieren. Es lenkt Sie davon ab, sich mit dem wesentlichen auseinanderzusetzen."

    Ich: "Ja. Wahrscheinlich."


    Was bei mir hängen bleibt:

    Ich: "Ich kann nicht mehr normal essen. Ich habe versucht, das Erbrechen zu reduzieren und habe stattdessen aufgehört, regelmäßig zu essen. Das hat nicht geklappt und jetzt kotze ich wieder. Ich habe fünf Kilo abgenommen und fühle mich körperlich beschissen. Ich kann nicht mehr klar denken. Ich habe Angst, dass ich mir mein Leben komplett verbaue. Ich weiß, dass mein Gehirn nicht richtig funktioniert, weil ich nicht normal esse. Ich kriege es nicht mehr hin."

    Thera: "Sie steigern sich da hinein. Das ist nicht so schlimm. Konzentrieren Sie sich besser auf das wichtige."


    Ich glaube, so in etwa läuft es. Wahrscheinlich bin ich das Problem.

  • Hmmm. Vielleicht solltest du das nochmal ansprechen und dann nochmal genau so und in aller Deutlichkeit sagen:


    Ich habe versucht, das Erbrechen zu reduzieren und habe stattdessen aufgehört, regelmäßig zu essen. Das hat nicht geklappt und jetzt kotze ich wieder. Ich habe fünf Kilo abgenommen und fühle mich körperlich beschissen. Ich kann nicht mehr klar denken.


    Auch, damit es danach gar keine Unklarheiten und Unsicherheiten gibt, ob das wirklich so war, wie es hängengeblieben ist, oder minimale Abweichungen dafür gesorgt haben, dass es bei deiner Thera harmloser rüberkam (und ihre Reaktion dann zwar nicht dem Problem gerecht wird, aber aus ihrer Sicht folgerichtig war). Was ich sagen will (Laberrhabarber): Nochmal für beide Seiten klar sagen, wie stark das Problem gerade bei dir ist. Einfach um vorzubeugen, dass es da nun irgendwelche Missverständnisse gab, die sich weiter durch die Therapie ziehen.


    Dass auch bei einer ausgewachsenen Essstörung, einem Zwang oder wasauchimmer "mehr" dahintersteckt, worauf man sich konzentrieren muss, ist ja irgendwie ne Binsenweisheit. Ist wohl so, aber deshalb kann man nicht die "Auswüchse" komplett ignorieren. Aber Mahlzeitenanalyse und Kalorienzählen wolltest du mit ihr ja wohl eher nicht machen (da müsste man dann wirklich sagen: falscher Ansatz, is tnicht das Problem).

    Gewichtsangaben will ich hier nicht abfragen, aber bewegst du dich in einem Bereich, wo es gesundheitlich langsam sehr kritisch wird?

  • Es ist deshalb schwer, weil ich immer direkt denke, ich werde nicht ernstgenommen oder ich mache mich lächerlich. Ich teste immer mal vorsichtig die Lage, und wenn die Rückmeldung nicht so ausfällt, wie ich es mir erhoffe, dann schalte ich direkt wieder einen Gang zurück und spiele es runter oder erkläre nicht weiter.

    Natürlich ist das im Kontext einer Therapie eher kontraproduktiv. Wenn ich da nicht über meinen Schatten springe, wird das nichts.


    Das Gewicht ist nicht das Problem. War immer im Normalbereich. Aktuell an der unteren Grenze, aber noch ok. Nur die Kombination zu wenig essen + kotzen macht mich aktuell einfach fertig.


    http://www.psy-reile.de/magersucht/anorexia4.htm


    Um die Hintergründe zu verstehen ist es wichtig sich mit der eigenen Familie zu beschäftigen.

    Ich bin nicht magersüchtig. Vielleicht mal phasenweise bulimisch, aber letztendlich weiß ich es nicht, da es nicht diagnostiziert wurde.

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