Therapeutin findet gestörtes Essverhalten nicht schlimm

  • Kann ich nicht. Dann würde ich meine Gruppe im Stich lassen, die müssten mehr Arbeit leisten, über 1000€ wären weg, ich müsste das meinem Chef erklären usw.

    Das ist mehr Stress, als es einfach..

    Du hast doch aber von mehr, als nur der Arbeit geschrieben: Studium, Weiterbildung etc.

    Pausiere eins davon....

    Das war auf Studium/Weiterbildung bezogen.

  • Du hast doch aber von mehr, als nur der Arbeit geschrieben: Studium, Weiterbildung etc.

    Pausiere eins davon....

    Das war auf Studium/Weiterbildung bezogen.

    Dann musst du also Studium dd Weiterbildung UND extra-Schichten machen, da ansonsten dein AG Geld verliert und deine Kollegen mehr arbeiten müssten? :thinking_face: bei den extra Schichten versteh ich das ja noch, aber beim Rest nicht.

  • Zitat

    Was sollte mich sonst antreiben? Was treibt denn andere Menschen an? Ehrgeiz, Selbstverwirklichung, Geld. Ist doch immer dieselbe Motivation.

    Das überrascht mich ehrlich gesagt. Bisher kam es so rüber, dass du immer die Menschen um dich herum mehr auf dem Schirm hast als dich selbst.

    Interessant zu lesen, dass du doch auch mal an dich denken kannst.


    Also Selbstverwirklichung steht auf meinem Zettel nicht. Zumindest in meiner Wahrnehmung kommen da auch die wenigsten hin.

    Ehrgeiz, ja. Aber in realistisch erreichbaren Maßen. Geld, logisch. Aber macht da mehr und mehr automatisch glücklicher?

    Studieren kann man auch aus Interesse am Thema. Arbeit kann auch sinnstiftend sein. Sehe ich auch als Motivationen.

    Zitat

    Mein Problem ist vielleicht von außen nicht ganz nachvollziehbar, denn ich schaffe mein Pensum ja und werde zum festgelegten Zeitpunkt fertig.

    Gefühlsmäßig ist es für mich aber einfach ein eklatanter Unterschied, ob ich konsequent produktiv bin, schnell fertig werde und dann nichts zu tun habe. Oder ob ich unkonzentriert bin und die Arbeit so vor sich hin plätschert und ich dann irgendwie zwei Tage vor der Deadline Ergebnisse abliefere.

    Das kenne ich. Dinge vor sich herschieben, stresst. Man weiß eben im Hinterkopf, dass man noch was tun muss/möchte, rafft sich aber nicht auf. Und weil das immer im Hinterkopf ist, hat man nie so richtig frei.

    Zu mir hat mal eine Kommilitonin gesagt, dass ihr, wenn sie noch viel Zeit für eine Aufgabe hat, tausend andere Dinge einfallen, die sie erledigen kann. Die eigentliche Aufgabe wird dann erledigt, wenn es knapp wird. Kann man so machen, wenn ein brauchbares Ergebnis dabei rauskommt.

    Daher auch meine Idee mit dem Plan. Und dann Stück für Stück die Teilschritte konsequent abarbeiten. Für einen Teilschritt ist es einfacher sich zusammenzureißen, finde ich.

    Klar ist es am besten, wenn man konsequent produktiv ist und dann hinterher frei hat. Das klappt halt nicht immer so, wie man das gerne hätte.

    Solange alles pünktlich und in ausreichender Qualität fertig ist, ist doch aber alles paletti.

  • Das war auf Studium/Weiterbildung bezogen.

    Dann musst du also Studium dd Weiterbildung UND extra-Schichten machen, da ansonsten dein AG Geld verliert und deine Kollegen mehr arbeiten müssten? :thinking_face: bei den extra Schichten versteh ich das ja noch, aber beim Rest nicht.

    Die Kosten für das Studium zahlt mein Arbeitgeber. D.h. wenn ich das mitten im Semester hinschmeiße, ist das Geld weg.

    Im Rahmen des Studiums sind wir in Gruppen aufgeteilt und wenn ich jetzt drei Wochen vor Abgabe aufhöre, muss die restliche Gruppe meinen Teil (Referat, Ausarbeitung usw.) mit übernehmen.

  • Zitat

    Ich habe immer noch viel Leerlauf bei der Arbeit; das wäre nicht so, wenn ich mal den Arsch hochbekommen und konsequent alles abarbeiten würde. Dann könnte ich die nicht vorhandene Arbeit mir selbst gegenüber mit vorangegangener Produktivität rechtfertigen.

    Bleibt der Leerlauf hinterher. Es sei denn, dass dann einer auf die Idee kommt, dir noch mehr aufzuhalsen. Du bist ja fertig.

    Das hat nur dann einen Vorteil, wenn du das Ziel hättest, dass du hinterher selber noch andere Aufgaben übernehmen möchtest.

    Zitat

    Aktuell ist es so, dass ich zwar meine Sachen pünktlich fertig habe und so plane, dass mir noch genug Zeit für Unikram bleibt. Würde ich aber wirklich konsequent und produktiv arbeiten, dann könnte ich in einer Woche schon mit allem fertig sein (bis auf die Hausarbeit) und nicht erst Mitte Juli.

    Ich schaffe es aber einfach nicht, konsequent produktiv zu sein. Anstatt auf der Arbeit konzentriert durchzuarbeiten, sitze ich dann da und starre aus dem Fenster. Und lamentiere hier herum.

    Statt jetzt noch im Bett zu liegen, hätte ich auch längst aufstehen und duschen können und könnte jetzt an meinem Referat arbeiten. Anstatt irgendwann später.

    Ja, ist auch noch ein Monat Zeit bis Mitte Juli. Ich glaube, dass ist einfach Geschmackssache, ob man sich mal eine Woche stresst und dann frei hat oder immer mal zwischendurch was macht oder kurz vor knapp anfängt. Ist doch egal, wenn hinterher was Brauchbares rauskommt.

    Hätte, hätte, Fahrradkette. Vergangenes kannst du eh nicht zurückholen. Aber jederzeit anfangen. Und wenn es nach hinten raus reicht von der Zeit her, dann besser spät als nie.

  • Dann musst du also Studium dd Weiterbildung UND extra-Schichten machen, da ansonsten dein AG Geld verliert und deine Kollegen mehr arbeiten müssten? :thinking_face: bei den extra Schichten versteh ich das ja noch, aber beim Rest nicht.

    Die Kosten für das Studium zahlt mein Arbeitgeber. D.h. wenn ich das mitten im Semester hinschmeiße, ist das Geld weg.

    Im Rahmen des Studiums sind wir in Gruppen aufgeteilt und wenn ich jetzt drei Wochen vor Abgabe aufhöre, muss die restliche Gruppe meinen Teil (Referat, Ausarbeitung usw.) mit übernehmen.

    Gut, dann lass die extra Schichten weg und arbeite die oberen Punkte ab.

  • Gut, dann lass die extra Schichten weg und arbeite die oberen Punkte ab.

    Wie gesagt, das würde mich nur mehr stressen. Das Problem ist nicht das Arbeitspensum, sondern meine derzeitige Unfähigkeit, wirklich konzentriert und produktiv zu sein.


    Nächste Woche habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin. Bzgl. Medikation und Dosis etc.

  • Ich fühle mich schon wieder komplett weggetreten. Keine Ahnung, ob es am Medikament liegt oder Dissoziation, oder wieder etwas anderes.

    Ich kann auch nicht jedem kleinen Trigger aus dem Weg gehen. Dann müsste ich mich in meiner Wohnung einschließen und mit niemandem mehr reden.

    Ich bin schlicht und einfach so unglaublich dünnhäutig und empfindlich geworden, dass mein Gehirn bei jeder Kleinigkeit das Handtuch wirft und in den Standbymodus geht.

    Ich habe da keine Lust mehr drauf.

  • Zitat

    Wie gesagt, das würde mich nur mehr stressen. Das Problem ist nicht das Arbeitspensum, sondern meine derzeitige Unfähigkeit, wirklich konzentriert und produktiv zu sein.

    Wäre das eventuell anders, wenn du ein hohes Arbeitspensum und mehr Druck hättest?


    Wenn du deine Arbeit schaffst, dann bist du doch produktiv. Da wäre nur mehr drin, wenn das Arbeitspensum höher wäre, würde ich meinen.


    Und konzentriert arbeiten, kannst du doch, denke ich.

    Sonst würde das hier

    Zitat

    Oder ob ich unkonzentriert bin und die Arbeit so vor sich hin plätschert und ich dann irgendwie zwei Tage vor der Deadline Ergebnisse abliefere.

    doch nicht funktionieren, oder? Kurz vor Ende was abliefern, erfordert meiner Ansicht nach schon ein höheres Maß an Konzentration. Es sei denn du hast so wenig zutun, dass es ausreicht, wenn es nur so vor sich hin plätschert.

    Zitat

    Gefühlsmäßig ist es für mich aber einfach ein eklatanter Unterschied, ob ich konsequent produktiv bin, schnell fertig werde und dann nichts zu tun habe.

    Und dann? Vorher nichts zutun, hinterher nichts zutun. Produktiv fühlt sich das doch so oder so nicht an. Dann hat man zwischendurch mal was geleistet.

    Aber im Prinzip wartet man dann doch nur auf die nächste Leistungsphase und ist direkt wieder bei "vorher nichts zutun".

    Und mich wundert es ehrlich gesagt nicht, dass dir die anstehenden Aufgaben dann viel vorkommen. Man lebt sich in diesem "Nichtstun" auch ein.

    Dann stresst die anstehende Aufgabe und vielleicht auch das Wissen, dass hinterher wieder nichts los ist. Dann kommt die Leistungsphase, weil es auf die Deadline zugeht und das fühlt sich produktiv an. Hinterher kommt das nächste Loch, weil wieder Flaute ist. Das ist wie von einer Welle zur nächsten.

    Dass das krank macht, ist meines Erachtens kein ganz abwegiger Gedanke.

  • Gut, dann lass die extra Schichten weg und arbeite die oberen Punkte ab.

    Wie gesagt, das würde mich nur mehr stressen. Das Problem ist nicht das Arbeitspensum, sondern meine derzeitige Unfähigkeit, wirklich konzentriert und produktiv zu sein.


    Nächste Woche habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin. Bzgl. Medikation und Dosis etc.

    Und du wirst dadurch produktiver, dass du dir mehr aufhalst?

    Ich glaube du erkennst einfach deine Grenzen nicht und gehst darüber hinweg. Das bringt dich dann in deinen jetzigen Zustand, was mich erhlich gesagt nicht wundert.

  • Wenn sich Dein Zustand, insbesondere das Weggetretensein seit dem Seroquel besonders verschlimmert hat, wird es wohl am Medi liegen.

    Was heißt "verschlimmert" - es ist anders. Ob besser oder schlechter, kann ich nicht sagen.


    Ich mag das Gefühl nicht, zu wissen, dass da noch "mehr" geht. Dass ich nicht völlig ausgelastet bin, nicht das bestmögliche heraushole.

    Nach meinen eigenen Maßstäben mache ich nie genug. Und ich merke immer wieder, dass meistens weniger erwartet wird, als ich denke, leisten zu müssen - oder zu können, wenn ich mich komplett reinhängen würde.

    Bei Teamarbeit o.ä. passiert es mir regelmäßig, dass ich etwas vorschlage, einfach, damit ich irgendetwas beitrage, und dann überrascht bin, wenn am Ende mein Vorschlag ausgewählt wird.

    Oder dass ich Lob bekomme für etwas, was ich für selbstverständlich erachte.

    Ich denke, der Knackpunkt ist, dass ich einer perfekten, fehlerfreien, herausragenden Lösung hinterher eifere, während es in den meisten Fällen nur darum geht, dass es erledigt wird.

    D.h. es geht gar nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern darum, dass es eine Aufgabe gibt und niemand Zeit oder Lust hat, sich drum zu kümmern, und dann mache ich das eben und liefere eine akzeptable und in sich schlüssige Lösung ab, alle sind zufrieden und ich bekomme - in meinen Augen - unverdientes Lob.

    Um es etwas plakativ darzustellen: die Aufgabe ist es, einen Kuchen zu backen. Ich denke, eigentlich könnte ich, wenn ich begabter wäre und die Zeit hineinstecken würde, eine aufwendig verzierte, mehrstöckige Torte fabrizieren. Das ist mein Anspruch. In der Realität habe ich aber weder das Talent, noch die Lust oder Energie dazu. Weil ich aber ein Ergebnis abliefern muss, backe ich einen einfachen Marmorkuchen.

    Alle sind zufrieden und ich werde gelobt, denn: Frist eingehalten, Aufgabe erfüllt und der Kuchen ist eindeutig als Kuchen identifizierbar und schmeckt auch nicht schlecht.

    Aber: ein Marmorkuchen ist ein Marmorkuchen und eine mehrstöckige Torte ist eine mehrstöckige Torte.


    Wie gesagt, das würde mich nur mehr stressen. Das Problem ist nicht das Arbeitspensum, sondern meine derzeitige Unfähigkeit, wirklich konzentriert und produktiv zu sein.


    Nächste Woche habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin. Bzgl. Medikation und Dosis etc.

    Und du wirst dadurch produktiver, dass du dir mehr aufhalst?

    Ich glaube du erkennst einfach deine Grenzen nicht und gehst darüber hinweg. Das bringt dich dann in deinen jetzigen Zustand, was mich erhlich gesagt nicht wundert.

    Mich wundert es schon. Die anderen sind schließlich zufrieden. Warum also sollte mich das so stressen?

  • Dann musst du eben so lange Kuchen backen, bis dir der Zucker aus dem Ohren kommt und du ein Burnout kassierst?! Sorry- aber du WEIßT, dass du zu viel von dir verlangst, wie kann man dir jetzt hier helfen?


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass du dir irgendwann Hilfe holen musst. Und zwar stationär, denn das Geplänkel bei deiner jetzigen Therapeutin, die du null ernst nimmst und permanent in Frage stellst und das im-Kreis-drehen hier bringen dich nicht weiter. Ich hab sogar das Gefühl, dass es schlimmer wird.

  • Womit sind die anderen denn zufrieden? Das hat doch eigentlich gar keinen Bezug zu meiner Frage.

    Ich meine, dass es unsinnig ist, mich wegen zu erbringender Leistung zu stressen, wenn meine Ergebnisse doch immer akzeptabel und mit moderaten Aufwand zu bewerkstelligen sind.

    Wenig konkrete Freizeit zu haben ist nicht dasselbe, wie überarbeitet zu sein. An sich ist mein Job nach wie vor recht chillig.


    Dann musst du eben so lange Kuchen backen, bis dir der Zucker aus dem Ohren kommt und du ein Burnout kassierst?! Sorry- aber du WEIßT, dass du zu viel von dir verlangst, wie kann man dir jetzt hier helfen?

    Neun, ich müsste entweder den Hintern hochkriegen und eine mehrstöckige Torte fabrizieren oder aber akzeptieren, dass Marmorkuchen okay ist.

    Im Grunde ist mir bewusst, dass Option B die gesündere Variante ist. Aber annehmen kann ich das noch nicht.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass du dir irgendwann Hilfe holen musst. Und zwar stationär, denn das Geplänkel bei deiner jetzigen Therapeutin, die du null ernst nimmst und permanent in Frage stellst und das im-Kreis-drehen hier bringen dich nicht weiter. Ich hab sogar das Gefühl, dass es schlimmer wird.

    Ich frage mich, was das bringen sollte. Und das meine ich nicht als trotziges "bringt doch eh nichts", sondern als ernstgemeinte Frage einer therapieunerfahrenen Person.

    Was genau wäre anders, wenn ich eine stationäre Therapie machen würde?

    In meiner Vorstellung würde das nämlich alles deutlich verschlimmern, weil ich mich "outen" müsste und zudem damit klarkommen müsste, dass meine Abteilung auf der Arbeit erst mal auf ein Pensum von 40% runtergefahren würde, weil es keine kompetente Vertretung gibt, die so in der Materie drin ist, wie ich. Das stelle ich mir eher als weitere Belastung vor.

  • Diese Vorstellung hat fast jeder... und wenn man mal wirklich weg ist, dann funktioniert es trotzdem gut in der Abteilung - oh wunder -

  • Eine stationäre Therapie kann man, wenn man sich darauf einlässt, als reset- Knopf sehen. Du wirst aus dem Alltag gezogen, kannst dich neu sortieren. Du versteckst dich hinter der Arbeit, wobei du letztens doch gerade deshalb einen Zusammenbruch hattest und denkst, du wärest unentbehrlich. Dann das Outing und Zugeben, dass einiges aus dem Ruder gelaufen ist und sich allein einfach nicht einrenken lässt..... aber meinst du nicht, dass es eine Erleichterung sein könnte?


    Es gibt einige Themen, wo du umdenken müsstest, um glücklich zu sein. Angefangen bei deinem Anspruch der absoluten Perfektion dir gegenüber, der Essstörung, dann diese "Seitenthemen", die du nebenbei noch startest (Thema Sexualität und Mitleid Gegenständen gegenüber, das Ablehnen vom Medikament). Das ist wirklich ein großer Haufen Gedankensalat, der dringend mal sortiert werden müsste.

  • Zitat

    Ich mag das Gefühl nicht, zu wissen, dass da noch "mehr" geht. Dass ich nicht völlig ausgelastet bin, nicht das bestmögliche heraushole.

    "Da geht noch mehr" klingt von außen betrachtet danach, dass du aus dir selber gerne noch mehr rausholen möchtest.

    Deine Beschreibungen klingen aber mittlerweile eher nach "da könnte noch mehr sein". Du schreibst ja selber, dass du nicht ausgelastet bist.

    Es wirkt so als wäre da gar nichts da, wo du dich mal richtig beweisen könntest. Klingt nach Langeweile.

    Zitat

    Nach meinen eigenen Maßstäben mache ich nie genug. Und ich merke immer wieder, dass meistens weniger erwartet wird, als ich denke, leisten zu müssen - oder zu können, wenn ich mich komplett reinhängen würde.

    Ganz ehrlich. Ich halte deine Maßstäbe mittlerweile nicht mehr für ganz so übertrieben. In den Erwartungen anderer scheint "es plätschert so vor sich hin" genug zu sein. Ja, das nützt nichts, wenn man selber gerne mehr leisten möchte.

    Zitat

    Bei Teamarbeit o.ä. passiert es mir regelmäßig, dass ich etwas vorschlage, einfach, damit ich irgendetwas beitrage, und dann überrascht bin, wenn am Ende mein Vorschlag ausgewählt wird.

    Du bist eben ein kluger Mensch. Da hast du möglicherweise etwas überblickt, wo alle anderen noch gar nicht mal hingedacht haben. Ja, dann staunt man, dass den anderen das nicht eingefallen ist, eben weil man es für selbstverständlich erachtet.

  • Zitat

    Oder dass ich Lob bekomme für etwas, was ich für selbstverständlich erachte.

    Ja, das gibt es. "Sie waren ja viel zu schnell", "bei Ihnen geht das immer so schön schnell". Ja sorry, das ist mein persönliches Tempo.

    Zitat

    Ich denke, der Knackpunkt ist, dass ich einer perfekten, fehlerfreien, herausragenden Lösung hinterher eifere, während es in den meisten Fällen nur darum geht, dass es erledigt wird.

    Das ist besonders nervig, wenn man sieht, dass dieses oder jenes besser laufen könnte. Heißt ja nicht, dass es gar nicht läuft. Könnte aber effizienter sein.

    Zitat

    D.h. es geht gar nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern darum, dass es eine Aufgabe gibt und niemand Zeit oder Lust hat, sich drum zu kümmern, und dann mache ich das eben und liefere eine akzeptable und in sich schlüssige Lösung ab, alle sind zufrieden und ich bekomme - in meinen Augen - unverdientes Lob.

    Meiner Meinung nach kommt das Lob dann daher, dass eben keiner Zeit für die Aufgabe aufwenden wollte/konnte und auch keiner Lust dazu hatte.

    Du hast es dann eben gemacht und deinen Kollegen was erspart.

    Die Aufgabe muss doch aber erledigt werden, weil sie dazugehört. Also hast du sie eben erledigt. Da kommt Lob ziemlich unvorbereitet.

  • Zitat

    Um es etwas plakativ darzustellen: die Aufgabe ist es, einen Kuchen zu backen. Ich denke, eigentlich könnte ich, wenn ich begabter wäre und die Zeit hineinstecken würde, eine aufwendig verzierte, mehrstöckige Torte fabrizieren. Das ist mein Anspruch. In der Realität habe ich aber weder das Talent, noch die Lust oder Energie dazu. Weil ich aber ein Ergebnis abliefern muss, backe ich einen einfachen Marmorkuchen.

    Alle sind zufrieden und ich werde gelobt, denn: Frist eingehalten, Aufgabe erfüllt und der Kuchen ist eindeutig als Kuchen identifizierbar und schmeckt auch nicht schlecht.

    Aber: ein Marmorkuchen ist ein Marmorkuchen und eine mehrstöckige Torte ist eine mehrstöckige Torte.

    Und die anderen freuen sich, dass du für sie einen Kuchen gebacken hast. Setzt sich doch keiner hin und beschwert sich, dass das "nur" ein Marmorkuchen ist. Wer gar keine Lust zum Backen hat, der bäckt auch den nicht. Der ist möglicherweise sogar heilfroh, dass sich einer um die Backerei gekümmert hat.

    Es ist schon nachvollziehbar, dass du keine Lust hast eine mehrstöckige Torte zu backen, wenn du weißt, dass die anderen mit einem Marmorkuchen zufrieden sind. Im Prinzip lohnt sich so ein mehrstöckiges Kunstwerk auch nur bei einer bestimmten Personenzahl. Und dann bäckt man es halt nicht. Wäre auch schade, wenn da viel übrig bleibt.

    Ob da das Talent fehlt, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln. Kann man nicht wissen, wenn man es nie macht, weil es sich gefühlt nie lohnt.

    Für sich selber eine mehrstöckige Torte backen, weil man schon irgendwie Lust drauf hätte, macht auch keinen Sinn. Ist für einen allein einfach viel zu viel Torte.

    Kannst du eigentlich nur beim nächsten mal vorher fragen, ob die anderen gerne mal eine mehrstöckige Torte hätten. Zumindest kann man dann vorher einplanen, dass man enttäuscht ist, weil die anderen doch lieber wieder den leckeren Marmorkuchen haben wollen und das man sich doch nicht so viel Arbeit machen muss mit einer mehrstöckigen Torte. Heißt für mich im Umkehrschluss aber immer, dass sie die auch essen würden. Also kann man sich immer noch dazu entschließen, dass man doch eine backt.

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