Nächster Kanzler: Laschet, Söder oder ein ganz anderer?

  • Für mich ist das mal wieder ein Super-Beispiel für eine Statistik, deren Ergebnis man zuvor geplant hat.


    Wenn man die Kosten der Kommune für sich allein betrachtet, so stimmt die Rechnung - größtenteils. Es sei denn, bei der betreffenden Straße handelt es sich um eine Bundesstraße oder gar Autobahn. Da zahlt der Bund.

    ABER:

    Fast alle Einnahmen. die durch Verbrenner-Autos generiert werden (Sprit- und Kfz-Steuer), gehen nicht zur Kommune, sondern direkt zum Bundeshaushalt.

    Ausnahmen: Blitzerknöllchen (deswegen tauchen die - pervers! - in manchen Haushaltplänen der Kommune auf. Und ein bisschen Gewerbesteuer, vielleicht, wenns ein Taxibetrieb ist.


    Wer schon mal einen Fahrradunfall mit Knochenbruch hatte, weiß, dass sich die Negativkosten durchs Radfahren (Fitness) schnell ins Gegenteil verkehren können.


    "Liebe Autofahrer! Bitte besuchen Sie unseren neuen Blitzer an der Abzockstraße! Unser Bürgermeister braucht einen neuen Dienstwagen!" :smiley_emoticons_irony:

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Für mich ist das mal wieder ein Super-Beispiel für eine Statistik, deren Ergebnis man zuvor geplant hat.

    Man kann sich halt alles schön rechnen. Wollte man eine ehrliche Kosten-Nutzen-Analyse betreiben, dann müsste man auch alle Einnahmen, direkte wie indirekte, an denen das Auto beteiligt ist, einbeziehen. Einige Dinge wurden hier schon genannt. Aber daran ist niemand interessiert, weil es könnte ja die mühsam konstruierte Bilanz zerstören.


    Grundsätzlich spricht nichts dagegen, aus Umweltschutzgründen nach alternativer Mobilität zu suchen. Das muss dann aber auch eine echte Alternative sein. Die einfache Lösung einer bloßen Kostenexplosioin bei unerwünschter Energie, die derzeit auf der Agenda steht, wird nicht funktionieren. Man sollte auch jetzt schon den Blick auf die nächste Wahl in vier Jahren richten. Das Wahlvolk ist nur begrenzt leidensfähig. Wenn die Koalitionäre es übertreiben und über die Leidensfähigkeit hinaus gehen, dann könnte in vier Jahren vielleicht eine Partei die Wahl gewinnen, die man lieber nicht möchte.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • die wohnungsbauprämie halt ich auch für schädlich, kann weg. zersiedelungsprämie.

    Besser zersiedeln, als ballen. Menschen in Corona-Burgen einzupferchen macht sie nur krank.


    Mit Hinweis auf die umweltpolitische Lenkungswirkung ließe sich jedoch vielleicht eine deutliche Reduktion durchsetzen, denn es muss ja niemand mit dem SUV zur Arbeit fahren.

    "muss" nicht. Die Pendlerpauschale gibt's ja eh unabhängig vom verwendeten Verkehrsmittel.
    Aber man kann auch per Kompakt-SUV elektrisch zur Arbeit fahren. Ab besten mit selbstgemachtem Strom. tolle Sache.
    ... besonders wenn man trotzdem eine Stromkostenerstattung für die Wallbox zuhause von der Firma bekommt.

  • äh, nee, damit decken autofahrer bei weitem nicht die kosten, die sie verursachen.

    Ich frage mich, wie hoch bzw. niedrig unser BSP wohl ausfallen würde, wenn niemand ein Auto/einen Lkw/einen Bus fahren würde.

    darum geht es ja nicht, dass niemand mehr ein auto hat oder fährt. die kosten sollten halt angepasst werden: kraftstoffsteuer bringt 40 mia/a, externe kosten sagen wir mal 80-100 mia/a (hab großzügig abgerundet, ist ja mit großen unsicherheiten behaftet). also sollte die kraftstoffsteuer verdoppelt werden, macht ca. 1.2€ steuer/l benzin/diesel (dieselprivileg kommt eh weg). der literpreis wird also straff auf die 2.5€ zumarschieren, was zufällig der alten forderung nach 5DM/l entspricht (übrigens eine fdp-forderung -- ich weiß schon, warum ich die öfters wähle https://taz.de/!303454/ :winking_face: ).

    Besser zersiedeln, als ballen. Menschen in Corona-Burgen einzupferchen macht sie nur krank.

    noch bisschen bedudelt von der helloween-party?

  • darum geht es ja nicht, dass niemand mehr ein auto hat oder fährt.

    Davon habe ich nicht geschrieben. Es geht darum, dass du behauptet hast, Autofahren würde mehr kosten als es einbringt. Das bezieht auch gewerbliche Fahrten mit ein. Unsere Wirtschaft ist sehr stark von Mobilität abhängig, eben auch von Mobilität durch Kraftfahrzeuge. Deswegen muss bei einer ehrlichen Kosten-Nutzen-Analyse alles mit einbezogen werden. Dazu gehört eben auch der volkswirtschaftliche Nutzen. Das ist natürlich schwer auseinanderzuklamüsern, weshalb ich niemand die Mühe macht. Einfach mal ein paar Zahlen in den Raum schmeißen und sagten, Autos sind bäh, müssen weg. Wir werden uns noch wundern, was das mit unserer Wirtschaft macht. All die Schreihälse, die über CO2-Bepreisung jubeln, haben noch nicht eine Sekunde über die wirtschaftlichen Folgen nachgedacht.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

    All die Schreihälse, die über CO2-Bepreisung jubeln, haben noch nicht eine Sekunde über die wirtschaftlichen Folgen nachgedacht.

    Bloß weil Du zu anderen Schlüssen kommst, heißt das nicht, dass andere nicht zur umfassender Betrachtung der Situation in der Lage sind. Immerhin wurden da jetzt Zahlen vorgelegt und nicht von diffusen "gesamtwirtschaftlichen Folgen" geschwurbelt... .

    Über die wirtschaftlichen Folgen und Schäden des Klimawandels hast Du anscheinend auch nicht eine Sekunde nachgedacht.

    Als Nachtrag zu der Diskussion um den aufgeblähten Bundestag: Ein weiterer Vorschlag zur Verkleinerung wäre die Einführung von Stichwahlen, also die absolute Mehrheit als Kriterium für das Direktmandat.

    Bundestag: Falsche Gewinner
    Der neue Bundestag ist auch deshalb unnötig groß, weil in den Wahlkreisen oft die Falschen gewinnen. Das System der Erst- und Zweitstimmen muss reformiert…
    www.zeit.de

  • ... heißt das nicht, dass andere nicht zur umfassender Betrachtung der Situation in der Lage sind.

    Nö, kann man aber schreiben. Du schreibst doch auch immer, alle außer dir wären zu doof zum Nachdenken.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Was sagst du da? Du bist ja geradezu subversiv geworden! :face_with_tears_of_joy:

    Vielleicht hast du mich bisher auch nur missverstanden aufgrund von oberflächlichem Lesen und so. :squinting_face_with_tongue:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • darum geht es ja nicht, dass niemand mehr ein auto hat oder fährt.

    Davon habe ich nicht geschrieben. Es geht darum, dass du behauptet hast, Autofahren würde mehr kosten als es einbringt. Das bezieht auch gewerbliche Fahrten mit ein. Unsere Wirtschaft ist sehr stark von Mobilität abhängig, eben auch von Mobilität durch Kraftfahrzeuge. Deswegen muss bei einer ehrlichen Kosten-Nutzen-Analyse alles mit einbezogen werden. Dazu gehört eben auch der volkswirtschaftliche Nutzen. Das ist natürlich schwer auseinanderzuklamüsern, weshalb ich niemand die Mühe macht. Einfach mal ein paar Zahlen in den Raum schmeißen und sagten, Autos sind bäh, müssen weg. Wir werden uns noch wundern, was das mit unserer Wirtschaft macht. All die Schreihälse, die über CO2-Bepreisung jubeln, haben noch nicht eine Sekunde über die wirtschaftlichen Folgen nachgedacht.

    ich stimme dir zu, dass das gegengerechnet werden müsste. mit einem faireren kraftstoffpreis wären manche entwicklungen anders gelaufen vermutlich. die "älteren" kennen noch die ganzen industriegleise, die unsere gewerbegebiete durchzogen haben, und können sich noch dran erinnern, dass man auch auf der rechten autobahnspur mit pkw fahren konnte unter der woche (den volkswirtschaftlichen schaden durch stauzunahme müssten wir wieder abziehen vom nutzen, das ist bei den externen kosten ja nicht drin, da intern).

    es wäre/ist ein wettbewerbsnachteil durch höhere transportkosten/lagerkosten (auch lager kennen nur noch die älteren unter uns). aber alles gefühlt recht übersichtlich -- wie oben vorgerechnet, es geht um 60-70 cent/l. höhere lohnkosten machen das brot ja auch nicht fett, schreibt zumindest Timba immer.

  • Dass Güterverkehr massiv von Bahn zu Straße wechselte lag sehr wahrscheinlich zum größten Teil am Zeitvorteil. Die Bahn ist einfach zu lahm und unflexibel. Vielleicht auch zu teuer, das weiß ich aber nicht so genau, da ich die Preislisten der Bahn für Fracht im Volumen von Waggons nicht kenne. Aber gegen einen Lkw mit einem günstigen Fahrer aus Osteuropa auf dem Kutschbock kann sie bestimmt nicht mithalten. Im Personenverkehr werden die Bahntickets ab 1.1. auch schon wieder teurer, wurde vorhin in den Nachrichten mitgeteilt. Die Bahn tut alles dafür, dass der Umstieg vom Individualverkehr auf die Bahn nicht gelingt. :winking_face:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Vielleicht auch zu teuer

    definitiv! güter- und fernverkehr teilen sich in D die gleise, und fernverkehr hat die höhere marge. die bahn gestaltet also die güterpreise so, dass nur kunden überbleiben, die auf den bahntransport angewiesen sind aufgrund des guts und wo die bahn in gewinnregionen des personentransports kommt.

    bekanntlich war (ist) die bahn einer der größten lkw-spediteure in D (schenker).

  • Dass Güterverkehr massiv von Bahn zu Straße wechselte lag sehr wahrscheinlich zum größten Teil am Zeitvorteil.

    Einen Hauptgrund für die Straße sehe ich in diesem "just In time"-Schwachsinn. Keine Lagerhaltung mehr, produziert wird nur auf Bestellung, also keine langfristigen Lieferverträge, die eine Planung rechtfertigen würde.

    Das Resultat sehen wir durch Corona, aber anders, als man es sich vorgestellt hatte: gebrochene Lieferketten, Produkt- und Rohstoffverknappung...

    Versorgt werden derzeit nur "treue" Kunden.

    Die Bahn hätte eine Chance, wenn sie Lagerdienstleistungen wieder übernähme. Genügend solcher Ruinen gibt es ja.


    bekanntlich war (ist) die bahn einer der größten lkw-spediteure in D (schenker).

    Das ist auch die einzige Gewinnsparte der Bahn. Woanders nennt man sowas Interessenkonflikt.

    Da sehe ich aber den (missglückten) Börsengang der Bahn als Ursache dahinter, weil sie sich - zwecks schneller Kapitalaquise - als internationaler Logistik-Generalist anstatt als nationales Transportunternehmen aufstellen wollte. Was in dieser Zeit an globalem Unfug aufgekauft und dann unter Verlusten wieder abgestoßen werden musste, willst Du gar nicht wissen.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Oh je. Das geht schief. Die Bahn Lagerhaltung für Mercedes oder Bosch oder so. Dann kannst du in DACH bald keine Autos mehr kaufen. Socke hätte gewonnen

    Wenn ich das richtig verstehe, werden wegen Lieferschwierigkeiten bei Opel zur Zeit gar keine Autos gebaut, nicht wegen Corona-Lockdown.

    Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass man glaubt, "es wird schon alles wieder gut" und beim alten System bleiben zu können, anstatt mal neu zu denken.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass man glaubt, "es wird schon alles wieder gut" und beim alten System bleiben zu können, anstatt mal neu zu denken.

    Mal ganz ohne Bewertung: Zur früher üblichen Lagerhaltung zurückzukehren ist aber nicht neu denken. Was soll an einem Revival neu sein? :winking_face:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Mal ganz ohne Bewertung: Zur früher üblichen Lagerhaltung zurückzukehren ist aber nicht neu denken. Was soll an einem Revival neu sein?

    Neu wäre da nichts, anders bestimmt, besser vielleicht.

    Ich finde es schon sehr erstaunlich wie bedeckt man sich allerorten hält, was die derzeitigen Lieferengpässe betrifft. Was man scheinbar lieber unter dem Aufmerksamkeitsradar halten will, ist der Umfang in dem unsere Materialwirtschaft, Vorproduktion und Produktion bereits in den asiatischen Raum verschoben wurde. Wenn dann China mal wieder Häfen dichtmacht, dann kommt eben einfach, mit etwas Verzögerung, nichts mehr bei uns an.

    Wenn ich manchmal sehe, für welche Cent-Beträge Dinge in China hergestellt und nach D verfrachtet werden, dann frage ich mich, wo das ganze Geld zwischen Lieferpreis und Verkaufspreis hierzulande hinwandert. Da machen sich einige wenige die Taschen voll, mit dem Ergebnis, dass jetzt eine ganze Volkswirtschaft unter Nachschubmangel leidet.

    Nebenbei bemerkt kann sich dann jeder schon mal selber ausmalen, was passiert, wenn wir bei der chinesischen Führung, die auf dem G20 Gipfel gerade mit Abwesenheit glänzt, in Ungnade fallen. Insofern ist Corona schon mal ein aufschlussreicher Testlauf.

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