Nächster Kanzler: Laschet, Söder oder ein ganz anderer?

  • Mancher Kunde spart dann vermutlich das Trinkgeld eine Weile ein oder kommt erst, wenn der Haaransatz etwas größer ist, am Ende wird man sich dran gewöhnen

    Dann würde am Ende von der Erhöhung des Gehalts auf Mindestlohn für die Friseurin auch nicht mehr viel übrig bleiben?

    In dem Fall ja sogar weniger, weil das Trinkgeld ja nicht versteuert wird.

  • In dem Fall ja sogar weniger, weil das Trinkgeld ja nicht versteuert wird.

    Letztlich weiß man nicht mal, wieviele Kunden da sparen werden. Und mal ehrlich, magst du in einem normalen ehrlichen Beruf von der Laune und den Almosen der Kundschaft abhängig sein? Ist sowieso ein Unding, ganz ehrlich!

    Wer kämpft, der kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren.

  • In dem Fall ja sogar weniger, weil das Trinkgeld ja nicht versteuert wird.

    Aber auch nur deshalb, weil es nicht ordnungsgemäß angegeben wird. Ansonsten wäre es zu versteuern.

    :slightly_smiling_face: . In §3 Nr. 5 EStG hat der Gesetzgeber den eigentlich lebensnahen und einfachen Sachverhalt ziemlich kompliziert geregelt: "Steuerfrei sind Trinkgelder, die anlässlich einer Arbeitsleistung dem Arbeitnehmer von Dritten freiwillig und ohne dass ein Rechtsanspruch auf sie besteht, zusätzlich zu dem Betrag gegeben werden, der für diese Arbeitsleistung zu zahlen ist“. Aus dieser Formulierung hat die Rechtsprechung abgeleitet, dass dem unmittelbar an meinem Kopp rummachenden Friseur:in m/w/d übergebene Trinkgelder steuerfrei sind. Auf Deutsch: Wenn das Trinkgeld dem Frisierenden m/w/d direkt zugeordnet wird, ist es steuerfrei. Kommts in einen Pool, müsste es versteuert werden. Beklopptes Deutschland


    :confounded_face: ! https://www.sage.com/de-de/blo…mer%20abgabepflichtig.%20

    „Auf unserem Balkon nistet eine Taube. Ich habe sie Almi genannt“

    :thinking_face:

    „Hörst du das?“

    :woozy_face:

    „Almi gurrt!“ :face_with_hand_over_mouth:

  • Letztlich weiß man nicht mal, wieviele Kunden da sparen werden. Und mal ehrlich, magst du in einem normalen ehrlichen Beruf von der Laune und den Almosen der Kundschaft abhängig sein? Ist sowieso ein Unding, ganz ehrlich!

    Dieses "Unding" war/ist aber jahrzentelang die Geschäftsgrundlage in zahlreichen servicenahen Geschäftszweigen (gewesen). Es war/ist die Existenzgrundlage der Millionen Minijobber, die wegen Corona ihre Jobs verloren haben und in keiner Arbeitslosenstatistik auftauchen, weil sie keinerlei Ansprüche auf irgendwelche Transferzahlungen haben. Kaum machen die coronabedingt geschlossenen Läden wieder auf, geht es munter da weiter, wo es pandemiebedingt aufgehört hat. Ohne das Trinkgeld als zwar schwankende, aber gleichwohl feste Einnahmequelle einzukalkulieren, hätte es dieses Minijobsegment in zahlreichen Branchen (Gastronomie, Handel, körpernahe Dienstleistungen etc.) nie gegeben. Abgerechnet wird zum Schluss. Und dann wird man ja sehen, ob die Rotgrüngelben es schaffen, mit einer konsequenten Durchsetzung des Mindestlohns den Billigstlohnsumpf trockenzulegen.


    Bloß um mal zu verdeutlichen, was 12 EUR Mindestlohn heißen. Bei einer Arbeitszeit von 40 Stunden/Woche wären das Brutto 1980 EUR auf die keine Steuern, aber Sozialabgaben zu entrichten wären. Nach Abzug derselben blieben netto rund 1582 EUR übrig. Davon wäre dann alles zu bezahlen, Miete, Essen, Trinken, Kleidung, Kommunikation, Transport usw. Das könnte hinkommen, wenngleich erkennbar ist, dass damit kein großer Bogen gepinkelt werden kann.

  • :slightly_smiling_face: . In §3 Nr. 5 EStG hat der Gesetzgeber den eigentlich lebensnahen und einfachen Sachverhalt ziemlich kompliziert geregelt: "Steuerfrei sind Trinkgelder, die anlässlich einer Arbeitsleistung dem Arbeitnehmer von Dritten freiwillig und ohne dass ein Rechtsanspruch auf sie besteht, zusätzlich zu dem Betrag gegeben werden, der für diese Arbeitsleistung zu zahlen ist“. Aus dieser Formulierung hat die Rechtsprechung abgeleitet, dass dem unmittelbar an meinem Kopp rummachenden Friseur:in m/w/d übergebene Trinkgelder steuerfrei sind. Auf Deutsch: Wenn das Trinkgeld dem Frisierenden m/w/d direkt zugeordnet wird, ist es steuerfrei. Kommts in einen Pool, müsste es versteuert werden. Beklopptes Deutschland

    Okay, vielleicht hat sich das in den letzten Jahren geändert, bis vor 20 Jahren hatte das Finanzamt keine Hemmungen, Trinkgelder zu schätzen und dann zu besteuern. Man musste sich Lösungen einfallen lassen, um dieser Schätzung zu entkommen :winking_face:

    tachy-/bradykard

  • Man musste sich Lösungen einfallen lassen, um dieser Schätzung zu entkommen

    1) Jeder behält sein Trinkgeld selbst. Das ist aber z.B. den Köchen gegenüber ungerecht.

    2) Trinkgelder in eine extra Büchse. Abends wird nur das gezählt, was auf dem Tagesbon (Z1) steht. Dann unter den Kollegen aufteilen.


    Nachtrag: das geht nur solange, wie es noch Bargeld gibt.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • :slightly_smiling_face: . In §3 Nr. 5 EStG hat der Gesetzgeber den eigentlich lebensnahen und einfachen Sachverhalt ziemlich kompliziert geregelt: "Steuerfrei sind Trinkgelder, die anlässlich einer Arbeitsleistung dem Arbeitnehmer von Dritten freiwillig und ohne dass ein Rechtsanspruch auf sie besteht, zusätzlich zu dem Betrag gegeben werden, der für diese Arbeitsleistung zu zahlen ist“. Aus dieser Formulierung hat die Rechtsprechung abgeleitet, dass dem unmittelbar an meinem Kopp rummachenden Friseur:in m/w/d übergebene Trinkgelder steuerfrei sind. Auf Deutsch: Wenn das Trinkgeld dem Frisierenden m/w/d direkt zugeordnet wird, ist es steuerfrei. Kommts in einen Pool, müsste es versteuert werden. Beklopptes Deutschland

    Okay, vielleicht hat sich das in den letzten Jahren geändert, bis vor 20 Jahren hatte das Finanzamt keine Hemmungen, Trinkgelder zu schätzen und dann zu besteuern. Man musste sich Lösungen einfallen lassen, um dieser Schätzung zu entkommen :winking_face:

    Das Finanzamt hat auch heute keine Hemmungen :face_vomiting:! Habe gerade beruflich neu gebaut. Während der Bauphase gabs ein Dixiklo, damit der Bauwerkende aus dem östlichen Europa nicht beim Nachbarn in den Vorgarten pieselt. Nachdem der Gas/Wasser/Sch..ße Installateur die normalen Klos eingebaut hat, wollte das Finanzamt die monatlichen 30 Öcken für das Mietklo nicht mehr als Betriebsausgabe anerkennen. :face_vomiting: Erst auf meinen Einspruch hin das ich ja nicht jeden Bau-Lurch mit seinen Dreckschühchen auf mein schönes, neues, weißes Klo lasse, erbarmte sich der Sesselpupser und erkannte die letzten 3 Monate noch an. Aber bei Amazon Deutschland nicht mal ne Betriebsprüfung hinbekommen! :face_with_raised_eyebrow:

    „Auf unserem Balkon nistet eine Taube. Ich habe sie Almi genannt“

    :thinking_face:

    „Hörst du das?“

    :woozy_face:

    „Almi gurrt!“ :face_with_hand_over_mouth:

  • Das Finanzamt hat auch heute keine Hemmungen :face_vomiting: !

    Ähm nö. Weil das Ochsen sind. Ich hasse das Finanzamt.


    Die brauchen auch immer 300 Jahre für unsere Steuererklärung. Und dann geht das Ganze nochmal 300 Jahre, weil ich 20x Einspruch einlege, bis ich durchgesetzt hab was mir wichtig war. So ist das.... Jahr für Jahr....

    *Same procedure as every year, James....*

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Preise (Lohn ist auch ein Preis - der Preis für geleistete Arbeit) haben eine Steuerungsfunktion.


    Kaufen die Leute zB mehr Brot und weniger Kuchen als früher, dann steigt dadurch der Preis von Brot - im Verhältnis zum Preis von Kuchen.

    Im Verhältnis zum Backen von Kuchen gewinnt das Backen von Brot an Attraktivität.

    Bäcker backen jetzt im Vergleich zu früher etwas mehr Brot statt Kuchen. Damit kann man ja jetzt mehr GEld verdienen als früher.


    Gesteuert durch den Preis führt die höher Nachfrage nach Brot also zu einem höheren Angebot an Brot.

    Sprich: Der Preis sorgt dafür, dass sich das Angebot an die Nachfrage anpasst.


    Kann sich der Preis hingegen nicht frei bewegen - weil der Staat Preise festschreibt - , dann kann der Preis diese Steuerungsfunktion nicht mehr ausfüllen.

    Es kommt infolgedessen entweder zu Überangeboten [1] , oder zu einer Unterversorgung [2]


    [1] zu Überangeboten kommt es bei vorgeschriebenen Mindestpreisen. Beispiel: Butterberge in der EU

    [2] zu Unterversorgung kommt es bei vorgeschriebenen Preisobergrenzen. Beispiel: Schlange vor leeren Läden in der DDR.



    Beispiel Frisöre (fiktives, leicht übertriebenes Beispiel zur Verdeutlichung)


    Haben wir sehr viele Frisöre, aber nur wenig Bedarf an Frisören (zB weil sich die meisten Leute aus Angst vor Corona lieber selber die Haare schneiden), dann kann man als Frisör nicht viel Geld verdienen.

    Denn nur diejenigen Frisöre finden genug Kunden, die in der Lage sind ihre Dienstleistung besonders günstig anzubieten. Die andern gehen leer aus.

    Dass man als Frisör nicht mehr so viel Geld verdienen kann wie früher, macht den Beruf unattraktiver als früher.

    Aufgrund der gesunkenen Attraktivität entscheiden sich weniger Menschen sich für den Frisörberuf. Die Zahl der Frisör sinkt.

    Das Angebot an Frisörsalons sinkt - und passt sich so an die gesunkenen Nachfrage an.


    Schreibt aber der Staat hohe Mindestlöhne für Frisöre vor, dann lässt dies den Frisörberuf künstlich attraktiver erscheinen, als er aufgrund der schlechten Nachfrage tatsächlich ist.

    Angelockt von der Hoffnung auf die hohen Löhne, entscheiden sich mehr Menschen für den Frisörberuf, als dort tatsächlich gebraucht werden.

    Die Folge sind Frisöre, die keine Arbeit finden.


    (hinzu kommt noch, dass die Menschen aufgrund des hohen Mindestlohns mehr für einen Frisörberuf zahlen müssen, und daher noch seltener zum Frisör gehen, als sie es ohne Mindestlohn zu würden. => Also noch mehr arbeitslose Frisöre. )

  • Denn nur diejenigen Frisöre finden genug Kunden, die in der Lage sind ihre Dienstleistung besonders günstig anzubieten. Die andern gehen leer aus.

    Das stimmt schon mal nicht ganz. Die Qualität der angebotenen Dienstleistung ist mitenscheidend nicht allein der Preis. Dazu kommt noch eine gewisse Marke. Es gibt Frisöre, die sehr hohe Preise nehmen, weil z.B. Promis hingehen. Aber auch sonst ist es so, dass ganz viele Menschen einen mittelpreisigen Frisör zu schätzen wissen, wo sie auch einen Kaffee bekommen und die Wunschperson die Haare schneidet. Man baut eine Kunden- Dienstleister Beziehung auf, die es bei Billigfrisören ohnen Termin so nicht gibt. Die Kundenbindung ist hier viel geringer.



    Dass man als Frisör nicht mehr so viel Geld verdienen kann wie früher, macht den Beruf unattraktiver als früher.

    Wann genau ist dieses "früher" gewesen? Dieser Beruf ist mindestens seit den letzten 45 Jahren ganz, ganz unten in der Bezahlung. Ich weiß das deshalb so genau, weil eine enge Freundin diesen erlernte und schließlich verließ. Man hat dort meines Wissens schon immer ganz, ganz wenig verdient. Attratktiv ist der Beruf nur deshalb, weil er mit Mode zu tun hat und kreative Menschen anspricht.


    Bloß um mal zu verdeutlichen, was 12 EUR Mindestlohn heißen. Bei einer Arbeitszeit von 40 Stunden/Woche wären das Brutto 1980 EUR auf die keine Steuern, aber Sozialabgaben zu entrichten wären. Nach Abzug derselben blieben netto rund 1582 EUR übrig. Davon wäre dann alles zu bezahlen, Miete, Essen, Trinken, Kleidung, Kommunikation, Transport usw. Das könnte hinkommen, wenngleich erkennbar ist, dass damit kein großer Bogen gepinkelt werden kann.

    Mal ehrlich, lieber Tourist, würden dich diese tollen Gehaltsaussichten dazu anregen, diesen Beruf zu ergreifen?


    Mal abgesehen davon, dass nur so viele Frisöre ausgebildet werden, wie die Betriebe ausbilden. Die bilden im Moment eher zu wenig aus, wie überall im Handwerk. Einfach weil zu wenig Lehrlinge zur Verfügung stehen. Vorerst wäre also keine Frisörschwemme zu befürchten.

    Wer kämpft, der kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren.

  • Warum muss ich nur gerade an den Kunstschaffenden Micki Krause denken :rolling_on_the_floor_laughing: ?!

    „Auf unserem Balkon nistet eine Taube. Ich habe sie Almi genannt“

    :thinking_face:

    „Hörst du das?“

    :woozy_face:

    „Almi gurrt!“ :face_with_hand_over_mouth:

  • 1 Rasierer

    1-2 Minuten Zeit

    => fertig ist die Frisur :slightly_smiling_face:

    Hast du dabei in letzter Zeit mal zu hart auf die Fontanelle gedrückt? Dein Gejammere seit Jahren über die "Gewalt" des Staates, gefüttert durch (bestenfalls) Halbwissen, geht echt auf keine Kuhhaut. Nur weil man die Grundrechenarten leidlich beherrscht, ist man noch lange kein Statistiker.

    Gut, dass die meisten hier clever genug sind, um sofort zu erkennen, dass deine Rechnungen hinten und vorne nicht aufgehen.

    Hasst ihr es auch so, wenn Menschen mitten im Satz plötzlich KARTOFFEL!

  • Hast du dabei in letzter Zeit mal zu hart auf die Fontanelle gedrückt? Dein Gejammere seit Jahren über die "Gewalt" des Staates, gefüttert durch (bestenfalls) Halbwissen, geht echt auf keine Kuhhaut. Nur weil man die Grundrechenarten leidlich beherrscht, ist man noch lange kein Statistiker.

    Gut, dass die meisten hier clever genug sind, um sofort zu erkennen, dass deine Rechnungen hinten und vorne nicht aufgehen.

    kannst auch was inhaltlich was beitragen? … irgendwas ??

    Nein?
    macht nix. Dachte ich mir schon. :slightly_smiling_face:

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