Nächster Kanzler: Laschet, Söder oder ein ganz anderer?

  • Das kenne ich auch noch sehr gut. Als sich damals der Krieg gegen Saddam Hussein abzeichnete, mußten wir während der Unterrichtszeit mit unseren Lehrern auf Demonstrationen gegen diesen Krieg gehen. Wer nicht teilnehmen wollte, weil er den Demonstrationszweck nicht teilte, mußte sich dafür beim Direktor rechtfertigen.

    Also das finde ich schon krass, dass ist ja wie zu DDR Zeiten.

  • Zitat von EdenRose

    "Bei uns in der Schule waren die Lehrer sehr links eingestellt. Ich erinnere mich, dass wir in Sozialkunde häufig "anonym" Zettel ausfüllen mussten, wo man sich einsortiert, ob man links, rechts, Mitte etc. ist. Oder ob man sich als Europäer, Deutscher, Thüringer oder Mensch sieht.

    Wir mussten auch zu einem "Stern-Lauf" gegen Rechts"


    und darauf

    Das kenne ich auch noch sehr gut. Als sich damals der Krieg gegen Saddam Hussein abzeichnete, mußten wir während der Unterrichtszeit mit unseren Lehrern auf Demonstrationen gegen diesen Krieg gehen. Wer nicht teilnehmen wollte, weil er den Demonstrationszweck nicht teilte, mußte sich dafür beim Direktor rechtfertigen.

    Es wäre interessant zu wissen, wie der Direktor reagierte. Er hat Vorgaben vom Kultusminister. Der gibt den Schulen die Lehrpläne vor. Eine "politische Willensbildung" ist da nicht vorgesehen.

  • Unsere Lehrer waren auch alle recht links. Auf Demos oder so waren wir mit ihnen aber nicht. Trotzdem hat man es in den Diskussionen gemerkt.

    Ich fürchte, ich war selbst damals schon so ziemlich links. Mir wären solche Aktionen nur aufgestoßen wenn sie gar zu plump daher gekommen wären (=bist du ein Mensch oder ein Deutscher? )

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Unsere Lehrer waren auch alle recht links. Auf Demos oder so waren wir mit ihnen aber nicht. Trotzdem hat man es in den Diskussionen gemerkt.

    Ich fürchte, ich war selbst damals schon so ziemlich links. Mir wären solche Aktionen nur aufgestoßen wenn sie gar zu plump daher gekommen wären (=bist du ein Mensch oder ein Deutscher? )

    Ich war damals auch ziemlich links. Ist bei den Lehrern immer gut angekommen :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

  • Ich stamme aus einem anderen Zeitalter.Die weiterführende Schule(Realschule)besuchte ich von 1971 bis 1977.Wo man da politisch stand,war egal,hat keinen interessiert.

    Vor 1970 gab es in der Politik nicht mal "links" und "rechts". Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, diese Ausdrücke damals irgendwo gehört zu haben.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass Leute die auf demokratische Werte, Bürgerbeteiligung, soziales Miteinander und Umweltschutz Wert legen, in Augen vieler schon "links" sind. Ich habe da eine wesentlich breitere Erinnerung an den Schulunterricht: mein Erdkundelehrer war ökologisch ein großes Vorbild ohne die Moralkeule zu schwingen. Er hat uns einfach sehr gut aufgeklärt und einen Stil vorgelebt, der aus völlig objektiver Sicht als umweltfreundlich(er) gelten kann. Meine Geschichtslehrer haben das Thema NS-Zeit ernst genommen und die im Lehrplan vorgesehene Sensibilisierung gegen Rechtsextremismus umgesetzt, genau wie die Deutschlehrer ("links" waren sie deshalb noch lange nicht). Mein Wirtschaftslehrer hatte starke Meinungen zu unserer Volkswirtschaft, hat uns damals auch erklärt, warum er Hartz 4 und die Agenda 2010 nicht gut fand usw., hat das aber immer als Meinung deklariert und nicht als "Wissen". Von seinem Sohn weiß ich, dass er überzeugter Unions-Wähler war. Unsere Religions-, Kunst-, Bio-, ... -Lehrer verhielten sich allesamt nach meinem Geschmack völlig unpolitisch.

    Ich bin Theoretiker. Das bedeutet, dass ich praktisch nur denke.

  • Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass Leute die auf demokratische Werte, Bürgerbeteiligung, soziales Miteinander und Umweltschutz Wert legen, in Augen vieler schon "links" sind.

    Inzwischen ist man ganz schnell "Rechts" oder "Links", dass liegt im Auge des Betrachters. Dann muss man sich nicht mehr so mit Inhalten beschäftigen.... :winking_face:

  • lilalu: Das stimmt. Wenn man denkt, man wisse, was "rechts" bedeutet, muss man sich nur mal die Querdenkerszene anschauen. Schwer da den gemeinsamen Nenner auszumachen, aber klassisches "Ausländer raus" ist es auf jeden Fall nicht.

    Ich bin Theoretiker. Das bedeutet, dass ich praktisch nur denke.

  • Cool, dass ich mit dieser Ansicht nicht alleine bin. Nur das mit dem Wahlführerschein, da bin ich mir nicht ganz so sicher. Ich sehe da die große Gefahr, dass Kinder in der Schule dann von überforderten oder einfach schlechten (ich sage nur Björn Höcke) Lehrern manipuliert werden. Ist eigentlich verboten, ich weiß, aber naja... Politische Bildung müsste dann irgendwie unabhängig und außerhalb der Schulen geschehen, vielleicht irgendwie über die Bundeszentrale für politische Bildung. Das Problem ist auch: Was ist, wenn man den Schein nicht besteht? Oder wäre das eher eine Art Seminar, das man durch Teilnahme automatisch besteht?

    Ups, das war eigentlich nur ein halbernster Schnellschuss von mir... - aber über die Neutralität politischer Bildung in den Schulen würde ich mir keine Gedanken machen. Zumindest in den öffentlichen Schulen unterliegen die Lehrer einer rigorosen sozialen und dienstrechtlichen Kontrolle, dass ich da kaum ungebührliche Spielräume sehe. Da braucht man ja als Lehrer nur falsch zu husten, dann hat man schon besorgte Eltern wahlweise mit einem Anwalt oder dem Direktor am Hals.

    Und standardisierte Prüfungsinhalte und -niveaus kann man über eine zentralisierte Prüfung (wie beim Abi) sicherstellen - wer nicht besteht, kann dann ggf. erst im nächsten Jahr selber wählen...

    Oh, na dann. Ich hatte ja vorher schon mal gesagt, dass ich die Idee gut finde, also hast du mich jetzt nicht zu einem Outing gezwungen oder so :grinning_squinting_face: .


    Naja... also aus dem Alltag habe ich da nicht viel mitbekommen von Kontrolle. Weder als Schülerin, noch von meinen Bekannten, die Lehrer sind. Wir haben ja aber auch 16 Bundesländer, das mag hier und dort verschieden sein.


    Das Problem, wenn man erst im nächsten Jahr selber wählen könnte, sehe ich darin: Was ist, wenn man dann auch mit 18 nicht besteht? Leuten das Wahlrecht nicht zuzugestehen, weil sie einen Test nicht bestehen, halte ich für kritisch. Daher fände ich ein automatisches Alter besser oder eben die verpflichtende Teilnahme an einem Seminar ohne Prüfungsleistung.

    Was ist, wenn man dann auch mit 18 nicht besteht?

    Ab 18 greift dann das normale Wahlrecht - der Test war ja nur dazu gedacht, die vermeintlich fehlende politische Bildung als Gegenargument zum Jugendwahlrecht auszuhebeln.

    Wie gesagt - ich denke, dass es Menschen in oder frisch aus einer allgemeinbildenden Schule leichter fällt, so einen Test zu bestehen, als einem guten Teil der erwachsenen Bevölkerung, der, anstatt einem Lehrplan zu folgen, persönliches Interesse für entsprechende Informationen aufbringen müsste.

  • Für alle, die Jamaika und eine Führungsrolle der Union besser gefunden hätten oder sogar noch davon träumen, dass es doch noch zustande kommt, hier mal etwas Input, was unserem Staat blüht, wenn Unionspolitiker am Ruder sitzen. Von Andy Scheuer reden wir ja schon gar nicht mehr, der Drops ist gelutscht, jetzt geht es um Jens Spahn.


    Aus der ARD-Sendung Plusminus von heute, viel Vergnügen.


    Plusminus
    Energiewende: Expert:innen warnen vor massiven Versorgungsengpässen | Weiteres Thema: Spahns Maskendeals - Bittere Schlappe für das…
    www.ardmediathek.de

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

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