Nächster Kanzler: Laschet, Söder oder ein ganz anderer?

  • Oh mein Gott. Bloß nicht so eine Matrix. Viel zu viel Gehirnschmalz drin.

    Bedenkt: Ca. 90% der Wähler sind dumm, vergesslich, unlogisch, und obendrein phantasielos.

    Gewählt wird in hohem Maße das, was schon immer gewählt worden ist. Oder auch die oder der, der gerade den einprägsamsten Spruch abgelassen hat.

    tachy-/bradykard

  • Gewählt wird in hohem Maße das, was schon immer gewählt worden ist.

    Das galt mal. Ist aber heute nicht mehr so signifikant. Die hohe Zeit der Stammwähler ist zuende. Heute gibt es eher Wechselwähler. Das macht den Umfrageinstituten den Job ja so schwer. Die Abweichungen zwischen Prognose und tatsächlichem Wahlergebnis sind heute sehr viel größer als in früheren Zeiten.



    Oder auch die oder der, der gerade den einprägsamsten Spruch abgelassen hat.

    Das schon eher. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • MrWinterbottom: die Matrix hat nichts damit zu, wer was wählt, sondern mit Parteiinhalten. Mich interessiert das durchaus und einige hier vielleicht auch. Wens nicht interessiert, der kann es ja getrost ignorieren.


    abraham: Tatsächlich hat mich die niedrige Übereinstimmung zwischen SPD und Union irritiert. Die wäre für einige Koalitionsmöglichkeiten schließlich eine wichtige Basis. Vielleicht ist das auch Kalkül der SPD, sich stärker abzugrenzen. Was dann später in den Koalitionsverhandlungen ausgewürfelt wird, steht ja nochmal auf einem ganz eigenen Blatt.


    Übrigens lese ich aus der Analyse auch raus, dass die Fragen im Wahl-O-Mat sehr gut gewählt sind, weil sie offensichtlich eine große Separierung in der Parteienlandschaft zulassen. Der Super-GAU wäre, wenn sich viele Parteien mit unterschiedlichen Ausrichtungen in weiten Teilen sehr ähnlich wären. Punktuell ist es völlig okay und auch normal, aber ich finde, der Kern der Parteien wird ziemlich gut dargestellt.

    Ich bin Theoretiker. Das bedeutet, dass ich praktisch nur denke.

  • Ich hatte gehofft, du würdest etwas länger darüber nachdenken.

    Ich denke über eine Frage exakt so lange nach, bis ich eine Antwort habe. Das nennt man Effizienz. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Nebenbei: Du hast nichts dazu gesagt, weshalb die Union sich sicher sein kann, dass nach einer Legislaturperiode in der Opposition der aufgestaute Handlungsbedarf beseitigt sein sollte.



    Die These ist nicht ganz von mir, ich habe da was läuten hören...

    Wir haben Wahlkampf. Das ist schon immer die Zeit von Thesen und Geläut gewesen. Ein ziemlicher Teil davon sind Gerüchte, die bewusst gestreut werden, um die Wahl in die eine oder die andere Richtung zu beeinflussen. Wer immer diese These in die Welt gesetzt hat, ich kann ihr nichts abgewinnen. Gar nichts.



    Ich wünsch dir eine gute Nacht auch.

    Sei nicht traurig, dass ich in diesem Fall nicht deine Meinung teile. :winking_face:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Mir Verlaub, mein lieber ratru, du bist ein Träumer. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Falls die SPD die Wahl gewinnen sollte, warum sollte sie dann anschließend Selbstmord begehen? In der SPD hält sich hartnäckig die Auffassung, Grund für den Niedergang der Partei seien die Großen Koalitionen, die man mit der CDU eingegangen sei. Ich teile diese Auffassung nicht, sehe den Grund eher in der unsäglichen Politik, die sie unter Schröder gemacht haben, aber wie auch immer: Bei deinem Wunschtraum würde sie endgültig und unwiderruflich untergehen. Die beiden, CDU und FDP, hätten in einer solchen Koalition die Mehrheit und würden die SPD kalt lächelnd am Nasenring durch die Manege ziehen. Laschet würde Kanzler, Lindner Finanzminister und Olaf Scholz würde den beiden in der Kabinettssitzung das Mineralwasser an den Platz bringen. Vergiss es! :rolling_on_the_floor_laughing:

    Jetzt nimmst Du mir auch noch den letzten (virtuellen) Strohhalm weg, an dem ich mich noch klammern kann.

    Wie soll ich denn jetzt mit meiner Grünen-Phobie fertig werden?



    Geschichte vergessen? Das gabs schon mal. Mitten in der Koalition wechselte die FDP zur CDU. Auf diese Wackelkandidaten würde ich niemals setzen.

    Hab ich tatsächlich vergessen. Bzw eher nicht gewusst. Aber gerade Lindner würde ich das nun nicht zutrauen.

  • Was ist denn so schlimm an den Grünen? Geht doch hier auch! Man holt sie als Juniorpartner in die Regierung, schreibt einen netten Koalitionsvertrag...

    Gibt Ihnen Posten damit sie sich ans gute Leben gewöhnen und die nicht mehr verlieren wollen...

    Und dann sagt man ihnen bei jeder Gelegenheit dass man ja auch mit rot oder blau "könnte"...

    Dann sind die schön still und friedlich! :smiley_emoticons_aufsmaul::smiley_emoticons_irony:

  • Wie soll ich denn jetzt mit meiner Grünen-Phobie fertig werden?

    Ganz einfach. In der Farbenlehre ist Rot die Komplementärfarbe zu Grün. Die beiden neutralisieren sich quasi. Du weißt also, was du zu wählen hast. :nerd_face:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ich sehe da keinen Konflikt, der nicht gelöst werden könnte. Die Linke ist für Verbot von Kriegswaffenexport. Ich glaube, das sehen die Grünen sogar ähnlich, oder?

    Die Linke sind aber für viel mehr. Massive Reduktion der Verteidigungsausgaben, Ausstieg aus der Nato, NEIN zu jeder Form des Kriegseinsatzes.


    Grüne und SPD denken da anders, wenn ich zitieren darf:

    Der Auftrag und die Aufgaben der Bundeswehr orientieren sich an den realen Herausforderungen für Sicherheit und Friedenssicherung. Deutschland soll sich auf seine Bündnispartner verlassen können und genauso sollen sich die Bündnispartner auf Deutschland verlassen. Direkte Einsätze im Rahmen der VN haben dabei Vorrang vor Einsätzen der EU oder der NATO.

    Der Einsatz von militärischer Gewalt ist immer nur äußerstes Mittel. Bewaffnete Einsätze der Bundeswehr im Ausland sind einzubetten in ein System gegenseitiger kollektiver Sicherheit und in ein politisches Gesamtkonzept, basierend auf dem Grundgesetz und dem Völkerrecht. Bei Eingriffen in die Souveränität eines Staates oder dort, wo staatliche Souveränität fehlt, braucht es ein Mandat der Vereinten Nationen. Wenn das Vetorecht im Sicherheitsrat missbraucht wird, um schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu decken, steht die Weltgemeinschaft vor einem Dilemma, weil Nichthandeln genauso Menschenrechte und Völkerrecht schädigt wie Handeln.

    Deutschland hat nach dem Zweiten Weltkrieg den Weg zurück in die internationale Gemeinschaft gefunden, nicht zuletzt mit der Unterstützung seiner ehemaligen Gegner. Heute ist es in besonderer Weise Unterstützer einer Ordnung, die den Frieden sichern möchte. In den letzten Jahren ist unser Land zu einem stärker gefragten und geforderten Partner bei der Gestaltung der internationalen Beziehungen geworden. Wir haben Verantwortung für eine Politik, die eine friedliche Weltordnung stärkt und einen Beitrag zur Lösung globaler Sicherheitsprobleme leistet – gerade jetzt und heute, in einer Welt, die aus den Fugen geraten zu sein scheint.


    und im Gegensatz dazu die Linke:

    Wir wollen die Bundeswehr aus allen Auslandseinsätzen zurückholen – und sie in keine neuen schicken. Die Ausrichtung der Bundeswehr als Einsatzarmee lehnen wir ab.


    Ich sehe da wenig Gemeinsamkeiten.

  • Also, ich bin ja auch Wähler und meine Erwartungen sind nicht besonders groß. Denen würden sie sicher gerecht.

    Ich war ja 1998 ganz verliebt in den Rot-Grünen Gedanken. Damals in jugendlichem Alter hab ich mir viel vorgestellt, was sich ändern könnte und sollte. An HarzIV, Kosovo-Einsatz, Kabul, Legalisierung von Hedge Fonds, Senkung der Spitzensteuer habe ich dabei allerdings nicht gedacht. Ich denke selbst du warst damals enttäuscht?

  • Also, ich bin ja auch Wähler und meine Erwartungen sind nicht besonders groß. Denen würden sie sicher gerecht.

    Ich war ja 1998 ganz verliebt in den Rot-Grünen Gedanken. Damals in jugendlichem Alter hab ich mir viel vorgestellt, was sich ändern könnte und sollte. An HarzIV, Kosovo-Einsatz, Kabul, Legalisierung von Hedge Fonds, Senkung der Spitzensteuer habe ich dabei allerdings nicht gedacht. Ich denke selbst du warst damals enttäuscht?

    Drecks-Regierung damals! Und in ein paar Wochen wollen sie wieder. Habt ihr noch nicht genug? Lernt ihr es nie?


    Wer hat uns verraten? ... :winking_face:

    tachy-/bradykard

  • Der verzweifelte Versuch der Union, mit einer Rote-Socken-Kampagne das Ruder nochmal rumzureißen, funktioniert offenbar so gar nicht.


    Das wundert mich aber auch nicht. Die Union hat in den letzten Jahren sehr viele Positionen von SPD und Grünen für sich übernommen.

    In neun von 16 Bundesländern koaliert die Union mit SPD und/oder den Grünen.

    In Thüringen kooperiert die Union mit einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung unter Führung der Linken.

    Seit acht Jahren koaliert die Union im Bund mit der SPD.

    Und eine Koalition mit SPD und/oder Grünen wird die Union auch nach dieser Bundestagswahl bilden, wenn sie die Chance dazu bekommt.


    Wer soll es denn da noch ernstnehmen, wenn die Union versucht Ängste vor einem "Linksrutsch" zu schüren?

  • Wandersmann: Vor dem gleichen Dilemma steht meines Erachtens auch die SPD schon seit Jahren. Für Rot-Grün reichte zuerst die grüne Zustimmung nicht aus und dann die eigene. Die Wählerstimmen haben sich zu glatt auf viele Parteien verteilt, so dass klassische "Rot/Grün" oder "Schwarz/Gelb" nicht zustande kamen. Ich war meinerzeit enttäuscht darüber, dass die SPD erneut in eine große Koalition mit der Union eingetreten ist, wobei ich im Nachhinein denke, dass es wohl die richtige Entscheidung war, auch wenn ihre Erfolge wenig Aufmerksamkeit bekommen haben. Wenn die Union könnte, würde sie wohl lieber mit der FDP regieren als mit Rot oder Dunkelrot oder Grün. Wenn sie das nicht kann, hätte sie es in der Hand in beinahe jedem Bundeslang eine Minderheitenregierung zu provozieren - was sie außer in Thüringen (LINKE) nirgendwo gemacht hat.


    Deinem letzten Satz stimme ich hingegen zu, auch wenn ich vermuten möchte, dass ich es aus anderer Sichtweise tue. Für die SPD war es auch kein Rechtsrutsch, als sie mit der Union Koalitionen eingegangen ist.

    Ich bin Theoretiker. Das bedeutet, dass ich praktisch nur denke.

  • Die Linke sind aber für viel mehr. Massive Reduktion der Verteidigungsausgaben, Ausstieg aus der Nato, NEIN zu jeder Form des Kriegseinsatzes.

    Das sind die Maximalforderungen. Wann hat die jemals eine Partei in Koalitionsverhandlungen durchbekommen? Die Nato-Geschichte haben sie für die kommende Legislaturperiode bereits quasi auf Eis gelegt, Kriegseinsätze wird nach dem Fiasko in Afghanistan momentan auch keine andere Partei der Wählerschaft verkaufen können und was die Verteidigungsausgaben angeht, da hat schon Sigmar Gabriel (SPD) gemeint, die müssten nicht weiter steigen, und wie lange ist der schon weg vom Fenster? Bei dem Punkt wird man sich auch irgendwie einigen können, sollte es nötig werden.


    Ich sehe da wenig Gemeinsamkeiten.

    Ich sehe auch keine unüberbrückbaren Gegensätze. Auch die Grünen drängen in ihrem Programm, soweit ich deinen Link in der Kürze der Zeit überflogen habe, auf friedliche Lösungen statt Kriegseinsätze.



    Ich denke selbst du warst damals enttäuscht?

    Stimmt. Die Quittung für ihre schäbige Politik hat die SPD ja auch bekommen. Im Grunde bin ich immer noch enttäuscht. Und wenn ich ehrlich sein darf, noch vor einem Jahr hätte ich mir nicht träumen lassen, nochmal SPD zu wählen. Aber Laschet? Never!!! Dann beiße ich lieber in den sauren Apfel und gebe der SPD noch eine letzte Chance. Vielleicht haben sie es ja kapiert und machen es diesmal besser.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Habt ihr noch nicht genug?

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    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • So ganz traue ich den Linken auch nicht ihre Distanzierung zur damaligen DDR zu.

    Wen interessiert das eigentlich noch nach 30 Jahren? Dieser ganze Kram mit Distanzierung und Anerkennung Unrechtsstaat blabla wird doch nur immer wieder rausgekramt, wenn richtige Argumente fehlen.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Wir haben Wahlkampf. Das ist schon immer die Zeit von Thesen und Geläut gewesen. Ein ziemlicher Teil davon sind Gerüchte, die bewusst gestreut werden, um die Wahl in die eine oder die andere Richtung zu beeinflussen. Wer immer diese These in die Welt gesetzt hat, ich kann ihr nichts abgewinnen. Gar nichts.

    Vielleicht will man sich damit eine mögliche Wahlniederlage ja nur schönreden. Das wäre noch meine positivste Deutung. Die entsprechenden Aussagen sollen aber aus den eigenen Parteireihen stammen. Wäre dem tatsächlich so, dann wäre das eine ziemlich abgefuckte Haltung.

    Ich denke über eine Frage exakt so lange nach, bis ich eine Antwort habe. Das nennt man Effizienz.

    Bis du eine für dich passende Antwort gefunden hast, um exakt zu bleiben. Was man sich nicht vorstellen kann oder will, bleibt dabei idR außen vor.

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